Sardinien nach WP6

Kein Restart für Novikov

Für Evgeny Novikov ist die Rallye Sardinien vorzeitig zu Ende. Nach seinem schweren Unfall auf der zweiten Prüfung wird das M-Sport-Team den Ford Fiesta WRC nicht wieder herrichten können. An der Spitze zieht Sebastien Ogier davon.

<strong>ABREISE:</strong> Evgeny Novikov kann morgen nicht erneu antreten und muss vorzeitig aufgeben

Ein kleiner Fehler im Aufschrieb, der jedoch große Auswirkungen hatte. Evgeny Novikov hatte die Rechtskurve, rund 200 Meter nach dem Start der zweiten Prüfung als ‚voll’ notieren lassen. Doch während der Rallye war die Passage zu rollig für dieses Tempo, der Fiesta wurde nach außen getragen und erwischte mit dem linken Heck eine Steinmauer. Das Auto überschlug sich und wurde schwer beschädigt. Novikov und Beifahrerin Ilka Minor blieben zum Glück unverletzt, aber ihre Rallye ist vorbei. Nach dem Rücktransport in den Service bemühte sich FIA-Techniker Cronge Norstedt erst gar nicht um eine eingehende Untersuchung des Wracks. Die Beschädigungen waren schon auf den ersten Blick zu heftig, dass Novikov und Minor vorzeitig die Koffer packen können.

 

An der Spitze setzt sich Spitzenreiter Sebastien Ogier wieder ein Stück von der Konkurrenz ab und führt das Klassement mittlerweile mit einem Vorsprung von 42.4 Sekunden an. Mikko Hirvonen kann sich weiter auf dem zweiten Rang halten, aber das war es auch. Der Citroen-Pilot erkennt seine Schwäche, rätselt aber über die Ursachen: „Das Auto fühlt sich perfekt an, aber ich kann meine Vorderreifen nicht halten. Sie sind am Ende der Prüfung immer zerstört. Das ist das einzige, was uns einbremst.“ Hinter Hirvonen musste der grippegeschwächte Mads Östberg einem fulminant auffahrenden Thierry Neuville Platz machen, der auf die dritte Position nach vorne rückt. "Wir haben durch einen Dreher etwa zehn Sekunden verloren", sagte Östberg.

 

Auch Dani Sordo (Citroën) ist mit lediglich 6.1 Sekunden Rückstand auf Östberg weiterhin in Podiumsnähe. Andreas Mikkelsen (VW) musste dagegen abreissen lassen, weil er seine Reifen zu hart rangenommen hatte. Nun spürt der Norweger seinen Markenkollegen Jari-Mari Latvala immer näher kommen, der weiterhin Siebter ist. „Ich habe aber heute morgen einfach zu viel Zeit verloren“, spielt der Finne auf den Reifenschaden an. „Jetzt lief alles soweit gut für uns. Abgesehen davon, dass ich auf der ersten Prüfung nach dem Service etwas erwischt habe und damit irgendwie die Lenkung getroffen habe. Man kann damit fahren, aber angenehm ist es nicht.“

 

Ähnlich wie Ogier seine Gegner an der Spitze kontrolliert, so dominiert Robert Kubica die WRC2. Mit 1:48 Minuten Vorsprung kann sich der Citroën-Pilot nur noch selbst schlagen. Skoda-Junior Sepp Wiegand liefert sich weiterhin ein spannendes Duell mit Yuri Protasov (Ford) um den zweiten Platz. Ebenfalls erfreulich: Christian Riedemann führt weiterhin die WRC3 mit 16.1 Sekunden Vorsprung an.

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Sardinien ...

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