Rallye News

"Kein Interesse an Subaru..."

Sportchef Pierre Dupasquier erteilt der Möglichkeit, die Rallye-Weltmeisterschaft komplett mit Michelin-Reifen auszurüsten, eine klare Absage.

<strong>Standpunkte:</strong> Pierre Dupasquier im Interview

Welche Motorsport-Disziplin ist für einen Reifenhersteller anspruchsvoller ? der Rallyesport oder die Formel 1?

"Die Rallye ? aus dem einfachen Grund, dass ein gewählter Reifen immer für drei aufeinander folgende und teilweise doch sehr unterschiedliche Wertungsprüfungen passen muss. Schauen Sie mal auf die Monte ? was für ein Durcheinander! Auf der ersten Prüfung ist es noch trocken, oben auf dem Pass liegt dann Schnee, und bei der Abfahrt regnet es. Mit all diesen verschiedenen Bedingungen muss der Reifen fertig werden. Dieses Wechselspiel macht die Rallye viel schwerer als die Formel 1."

 

Ihr Rivale Pirelli ist mit Subaru und Petter Solberg Weltmeister geworden. Man sagt den Pirelli-Reifen einen deutlichen Vorteil bei Nässe nach...

"Das stimmt so einfach nicht. Man darf nicht vergessen, dass die Pirelli am Subaru sind. Das ist in etwa so wie die Bridgestone am Ferrari. Der Subaru weist den niedrigsten Schwerpunkt aller Autos auf, und er verfügt über das meiste Ausgleichsgewicht, mit dem die Techniker spielen können. Das sind alles mit entscheidende Faktoren, gerade bei Nässe. Ich glaube nicht, dass der Vorteil nur an den Reifen liegt. Subaru hat es aus irgendwelchen Gründen zudem meistens geschafft, auch über die wechselhaften drei Prüfungen hinweg immer am besten bereift zu sein."

 

Subaru gilt immer wieder als neuer potenzieller Michelin-Partner ? besonders, nachdem Prodrive-Chef David Richards auch seine andere Baustelle, das BAR-Honda-F1-Team, von Bridgestone auf Michelin umpolen will.

"Richards möchte scheinbar nicht als einziger die Entwicklungsarbeit von Pirelli tragen und indirekt aus mitfinanzieren. Deswegen hat er bei uns angefragt. Ich kann seinen Standpunkt verstehen. Aber wir sind eigentlich nicht daran interessiert, das gesamte WM-Feld auszurüsten. Unsere Wettbewerber engagieren sich im Motorsport, weil sie damit Marketing betreiben wollen. Wir haben andere Gründe: Wir wollen die Technik der Radialreifen, die unser Unternehmen erfunden hat, weiter verfeinern. Wir sind Vorreiter in dieser Technik, all unsere Konkurrenten müssen zwangsläufig auf uns aufzuholen versuchen. Sobald eine Serie nur noch von einem einzigen Hersteller bedient wird, gerät die technische Weiterentwicklung automatisch ins Stocken. Das ist nicht in unserem Sinne."

 

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