Der Weltmeister dürfte gewarnt sein. In die letzte Etappe der Rallye Japan startete er mit einem scheinbar beruhigenden Vorsprung, doch dann drehte Verfolger Marcus Grönholm richtig auf. Bis auf wenige Sekunden kämpfte sich der Finne immer näher an den Spitzenreiter heran, der seinen Sieg denkbar knapp ins Ziel rettete.
Eine ähnliche Situationen erhoffen sich die Fans nun für den letzten Tag der Rallye Zypern. Erneut verspielte Grönholm seine Führung durch einen Dreher am Nachmittag und Loeb geigte in der zweiten Hälfte richtig auf und setzte beeindruckende Bestzeiten. So nahm er auf der über 33 Kilometern langen Prüfung "Foini" seinem finnischen Kontrahenten gleich 17 Sekunden ab, am Morgen trennten die beiden auf der gleichen Strecke lediglich eine Zehntel. "Sebastien scheint der ´Meister des zweiten Durchgangs` zu sein. Am Nachmittag ist er immer besonders gut", stöhnte Grönholm. "Eigentlich kann ich mir nicht erklären, warum wir auf der langen Prüfung soviel Zeit verloren haben. Vielleicht hatte ich die falschen Reifen gewählt."
"Der Kampf ist noch nicht zu Ende", weiß Loeb, in frischer Erinnerung an den letzten Japan-Tag. 21.8 Sekunden beträgt sein Vorsprung vor der letzten Etappe, die gleich mit der 25.24 Kilometer langen Prüfung "Vavatsinia" beginnt. Auch Grönholm hat seinen Auftritt in Land der aufgehenden Sonne noch im Kopf. "Es wird hart Loeb abzufangen, aber das dachte ich auch in Japan und dann wurde es nochmal eng. Ich hoffe er schläft nicht gut heute Nacht."
Mit deutlichem Abstand zum Spitzenduo belegt Mikko Hirvonen den dritten Rang. Hinter ihm zeigt Manfred Stohl keine Ambitionen, den Finnen anzugreifen und versucht ohne Probleme über die zypriotischen Eselspfade zu kommen. Die beiden Citroen-Piloten Toni Gardemeister und Xavier Pons folgen auf den Plätzen fünf und sechs, dahinter liegen Petter Solberg und sein Bruder Henning auf den letzten beiden Punkterängen.
Für Chris Atkinson endete die heutige Etappe vorzeitig. Auf der vorletzten Prüfung des Tages würgte der Australier den Motor ab und rutschte mit seinem Impreza WRC in einen Graben. Dabei beschädigte sich Atkinson das rechte Hinterrad und konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen. Auch für Matthew Wilson kam am Nachmittag das vorzeitig aus. Der Youngster kämpfte mit Getriebeproblemen und rutschte ebenfalls von der Strecke. Wilson schaffte es ebenfalls nicht mehr auf die Strecke zurück zu kommen und musste aufgeben.
[LINK=http://www.rallye-magazin.de/index.php?gID=366&view=galleries_view]Fotoalbum Zypern öffnen...