Bosse siegessicher

"Ich kann und will gewinnen"

Ein Fahrfehler auf der letzten Deutschland-Prüfung kostete wertvolle Punkte, in Neuseeland will Marcus Grönholm um so stärker angreifen.

<strong>SCHOTTERFEST:</strong> Marcus Grönholm will in Neuseeland wieder siegen

Raus aus den Weinbergen, rein in den Flieger: Nur wenige Tage nach der Rallye Deutschland hat sich auch das Ford-Team auf die Reise an das andere Ende des Globus begeben. Der Rallye Neuseeland fiebern die Ford-Piloten mit freudigen Erinnerungen entgegen: Im vergangenen Jahr sicherte sich das Team auf den wunderschönen Schotterprüfungen rund um den Start-Ziel-Ort Hamilton mit einem klaren Doppelsieg die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Nach dem WM-Lauf rund um Trier liegt Ford erneut mit 41 Zählern in Führung.

 

Entsprechend zuversichtlich hat Marcus Grönholm, der in der Fahrerwertung mit acht Punkten Vorsprung auf Platz eins liegt, den Langstreckenflug angetreten. „Dies ist eine Rallye, die ich gewinnen kann und gewinnen will“, so der zweifache Weltmeister, der bislang in Neuseeland bei neun Starts immerhin vier Siege und zwei zweite Plätze davontragen konnte. „Nach meinem Fehler bei der ,Deutschland‘, der mich Rang zwei und damit drei WM-Zähler gekostet hat, bin ich noch entschlossener. Die schnellen Schotterpisten ähneln jenen in Finnland, wo wir klar dominieren konnten, nur die Sprungkuppen fehlen. Aber es gibt auch langsamere Strecken, die oft stark zur Kurveninnenseite hin abfallen. Der Fahrbahnbelag ist ausgesprochen eben; auf Steine oder Felsen, die unser Auto beschädigen könnten, brauchen wir praktisch nicht zu achten.“

 

Erst einmal zuvor fand die Rallye Neuseeland im August statt, also im Winter der südlichen Hemisphäre. Die Folge könnten anhaltende Regenfälle sein – für Grönholm, der am Freitag jeweils als erster Fahrer in die fünf bis zu 43,88 Kilometer langen Wertungsprüfungen starten muss, eventuell ein Vorteil. Die harmonisch geschwungenen Schotterstrecken in der Heimat der Maori stehen auch bei Mikko Hirvonen hoch im Kurs.

 

„Die Prüfungen sind einfach fantastisch, eine echte Herausforderung“, so der 27-Jährige, der im Vorjahr mit Rang zwei sein bisher bestes Neuseeland-Resultat einfahren konnte. „Kurve folgt auf Kurve, wir können richtig attackieren. Hier geht es in erster Linie um pure Schnelligkeit, da wir auf unseren robusten Ford Focus – rein technisch betrachtet – keine Rücksicht nehmen müssen. Gefährlich sind nur Böschungen in der Kurveninnenseite: Wer hier zu stark ,cuttet‘, riskiert einen Überschlag. Seit meiner Vorstellung in Finnland freue ich mich sehr auf diese Rallye. 2006 konnte ich das Tempo von Marcus schon fast mitgehen. Ich denke, dass ich jetzt eine realistische Chance auf den Sieg besitze.“

 

18 im Vergleich zum Vorjahr kaum modifizierte Wertungsprüfungen über insgesamt 353,56 Kilometer stehen auf der nördlichen der beiden Pazifik-Inseln auf dem Programm. Ford geht lediglich mit zwei Autos an den Start: Der nächste Einsatz für Khalid Al Qassimi ist erst bei der Rallye Spanien im Oktober vorgesehen.

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