RALLYE FINNLAND - WP23

Hochspannung in Finnland

Ein Bremsdefekt im Auto von Jari-Matti Latvala lässt Verfolger Sebastien Ogier doch noch einmal gefährlich nahe kommen. Vor dem Finaltag trennen die beiden VW-Piloten lediglich 3,4 Sekunden.

Dramatische Wende in Finnland. Jari-Matti Latvala büßt seinen Vorsprung von über 31 Sekunden fast völlig ein. Auf der harten und steinigen WP20 kam es zu zahlreichen Zwischenfällen. Nicht nur Mikko Hirvonen zerstörte die Aufhängung seines Ford Fiesta WRC, auch der Führende blieb nicht verschont: Jari-Matti Latvala erwischte ein tiefes Loch und beschädigte sich dabei vorn rechts eine Bremsleitung. Auf der folgenden Verbindungsetappe reparierte der Finne den Schaden, musste jedoch anschließend nur mit Bremswirkung an drei der vier Räder über die Runden kommen. „Bis zum abendlichen Service können wir nichts dagegen tun“, erklärte der Finne mit verzerrtem Gesicht. Die getrübte Stimmung beim Führenden ist war durchaus verständlich: Sein Vorsprung schmolz am Ende der Etappe auf 3,1 Sekunden ein. Doch Latvala bleibt kämpferisch: „Ich bin nicht hier um diese Rallye zu verlieren. Morgen werde ich volles Risiko gehen. Die Meisterschaft ist mir jetzt egal, es geht nur um die Rallye Finnland.“

VW-Sportchef Jost Capito wird mit den beiden Piloten am Abend ein ernstes Wort reden, zwar gibt es keine Stallorder im Team, aber der mögliche Doppelsieg gerät in Gefahr, wenn sich die beiden Superstars am Sonntag noch ein Duell auf Messers Schneide liefern. „Über die Situation kann ich mich nicht so sehr freuen“, sagte Ogier. „Ja, es ist eine Chance für uns da, aber Jari-Matti hat einen großartigen Job gemacht und Pech gehabt. Es hat es jedenfalls interessant für morgen gemacht und so viel steht fest: Für Fans wird es in jedem Fall ein spannender Finaltag.“

Während an der Spitze für neue Spannung gesorgt ist, sind die Plätze dahinter bezogen. Kris Meeke (Citroën) sicherte den Platz gegenüber Andreas Mikkelsen ab. Der VW-Pilot kann nach dem Rückschlag von Hirvonen ebenfalls etwas durchatmen. Aus dem Rennen ist Mads Östberg. Die FIA-Techniker bestätigten den Schaden am Überrollkäfig, den sich der Citroën-Pilot bei einem heftigen Treffer vor der Mittagspause zugezogen hatte und untersagten die Weiterfahrt.

In der WRC2 warf ein Plattfuß Ford-Pilot Jari Ketomaa aus dem Rennen um den Sieg. Vor dem großen Finale übernachtet Karl Kruuda (Ford Fiesta S2000) auf dem Platz an der Sonne. Sein Vorsprung beträgt satte 2:35,9 Minuten. Ott Tänak ist nach dem heutigen Tag Dritter.

Noch stehen drei Prüfungen auf dem Programm, darunter zwei Durchgänge über die 6,79 Kilometer kurze „Ruuhimäki“, die berühmt ist, für ihre zahlreichen großen Sprungkuppen. Darüber hinaus müssen die Fahrer noch die 23,02 Kilometer lange „Myhinpää“ bewältigen – eine der schnellsten Wertungsprüfungen im gesamten WM-Kalender.

GALERIE: Rallye Finnland 2014


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