WM 2012

Hirvonen wechselt zu Citroën

Mikko Hirvonen wird neuer Teamkollege von Sebastien Loeb. Dies gab Citroën heute offiziell bekannt. Der Finne ersetzt Sebastien Ogier, der das Team verlassen darf.

<strong>NEUES TEAM:</strong> Mikko Hirvonen wird neuer Teamkollege von Sebastien Loeb

Die Gerüchteküche brodelte  förmlich über und jetzt ist es endlich offiziell: Sebastien Ogier darf vorzeitig Citroën verlassen, an seine Stelle rückt Mikko Hirvonen, dessen Vertrag mit Ford nicht verlängert wurde. "Wir freuen uns auf Mikko", erklärte Teamchef Olivier Quesnel, der den Finnen für 2012 und 2013 verpflichtete. "Er war in den letzten vier Jahren unser härtester Konkurrent und wir sind gespannt auf unsere gemeinsame Zukunft. Mikko ist sehr talentiert und seine Konstanz wird uns im Kampf um den Herstellertitel helfen."

 

Für Citroën und Hirvonen bringt die neue Zusammenarbeit viele Vorteile. Der Finne gilt als loyaler Teamplayer, der sich im Gegensatz zu Ogier problemlos in die klare Rollenverteilung bei Citroën einfügen dürfte. Hirvonen kann sich im Gegenzug über ein weiteres Jahr in einem Werkscockpit freuen. "Ich kenne Mikko schon lange und ich denke die Sache wird gut funktionieren. Mal sehen, vielleicht kämpfen wir ja auch gegeneinander", sagte Loeb und Hirvonen meinte: "Nach mehr als 100 WM-Läufen ist es Zeit für eine neue Herausforderung. Es war toll mit Ford und M-Sport zusammenzuarbeiten, aber jetzt erwartet uns eine neue Aufgabe."

 

Wohin die Reise von Sebastien Ogier geht bleibt weiterhin ungewiss. Weil Ford noch immer nicht das Programm für 2012 verabschiedet hat, könnte durchaus der Fall eintreten, dass M-Sport im kommenden Jahr als halbprivates Team antritt. Ob man sich dann die Gehaltsforderungen von Ogier leisten kann bleibt offen. Fakt ist: Der Franzose will unbedingt in einem WRC sitzen um Sebastien Loeb im direkten Duell den Titel streitig zu machen. Aber er will sich nur ein Jahr an Ford bzw. M-Sport binden, denn im Hintergrund winkt Volkswagen mit einem großen Budget. Allerdings können die Wolfsburger Ogier im kommenden Jahr noch kein Auto anbieten. Erst 2013 bekäme er die Möglichkeit, im Polo R WRC Jagd auf Loeb zu machen.

 

Für Teamchef Quesnel ist der Weggang von Ogier auch eine persönliche Niederlage. Er hatte den jungen Franzosen als Nachfolger von Sebastien Loeb aufgebaut, weil dieser immer wieder mit seinem Karriereende liebäugelte. Ogier startete gleichberechtigt in die Saison und fuhr auf Augenhöhe mit dem Weltmeister. Nachdem die FIA die Startreihenfolge ab 2012 änderte und damit eines der größten Ärgernisse von Loeb aus dem Weg räumte, verhandelte dieser mit dem Citroën-Vorstand einen neuen Zweijahres-Vertrag aus. Weil sich gleichzeitig Volkswagen um die Dienste von Loeb bemühte, bekam dieser von seinem Arbeitgeber mehr Freiheiten zugestanden, darunter auch die Rolle als klare Nummer-1 im Team. Ogier zog die Konsequenzen und ging. "Citroën Racing hat ihn aufgebaut, zuerst in der JWRC, dann im Junior-Team und später in der Werksmannschaft. Er hatte eine starke Saison mit fünf Siegen und Platz drei in der Fahrerwertung", meinte Quesnel zum Abschied. Auch Loeb zollte Ogier seinen Respekt: "Er war der stärkste Teamkollege, den ich je hatte. Die Spannungen zwischen uns waren nicht so groß, wir konnten uns immer in die Augen schauen."

 

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