Titelkampf 2011

Hirvonen: "Muss jetzt gewinnen"

Auf Asphalt spielt Mikko Hirvonen weiterhin nur eine Nebenrolle. Doch dank der Unterstützung seines Teamkollegen Jari-Matti Latvala bleibt er im Titelrennen. Zum Glück findet das Finale auf Schotter statt und dort will Hirvonen angreifen.

<strong>NOCH IM TITELRENNEN:</strong> Mikko Hirvonen ist auf Asphalt mit einem blauen Auge davon gekommen

Mikko Hirvonen hat weiterhin Chancen auf den Weltmeistertitel. In Spanien profitierte er erneut vom Sportsgeist seines Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der sich freiwillig mit der dritten Position begnügte und auf diese Weise die Ausgangsposition für Hirvonen optimierte. Den Tabellenzweiten trennen vor dem Finale in den walisischen Wäldern der Rallye Großbritannien nur acht Punkte von Titelverteidiger Sébastien Loeb – ein Rückstand, den er mit eigenen Kräften aufholen kann.

  

"Für uns erwies sich dieses Wochenende als sehr schwierig", gestand der 31-Jährige. "Ich war einfach nicht schnell genug – erst als ich meinen Fahrstil etwas angepasst habe, wurde es besser und ich konnte einiges an  Selbstvertrauen zurückgewinnen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir verstanden haben, was wir verändern müssen, aber jetzt fühle ich mich gut. Danke an Jari-Matti Latvala für seine tolle Unterstützung, der WM-Kampf hält für uns vor dem Finale noch immer alle Möglichkeiten offen. Jetzt, wo die Asphalt-Rallyes für diese Saison hinter uns liegen, kann ich mich voll auf das Finale in Großbritannien konzentrieren. Ich mag die Bedingungen dort. Ich muss den letzten Saisonlauf gewinnen, habe aber auch weiterhin alles selbst in der Hand – das ist ein gutes Gefühl."

  

Starker Staubnebel, der auf der ersten Etappe nach dem ersten Fahrzeug die Sicht für alle Nachfolgenden massiv beeinträchtigte, erwies sich für die beiden Werkspiloten von Ford als Handicap. Dennoch gelang es Latvala im Laufe der Nachmittagsschleife, mit einer engagierten Vorstellung die Führung an sich zu reißen. WP 6, ausgefahren bei Dunkelheit, wurde ihm jedoch zum Verhängnis: Ohne freie Sicht erlaubte sich der 26-Jährige einen Dreher und beschädigte einen Reifen. Zeitverlust: gut 45 Sekunden. Anschließend ließ der Finne jedoch seinen bislang stärksten Auftritt auf Asphalt folgen und setzte den Führenden Sébastien Loeb nochmal unter Druck. Insgesamt setzte Latvala sechs Bestzeiten, bevor er sich durch einen zweiminütigen Stempelfehler bewusst zurückfallen und Hirvonen den Vortritt auf den zweiten Rang ließ.

 

"Aus meiner Sicht haben wir ein fantastisches Wochenende erlebt, so schnell waren wir hier in Spanien noch nie", fasste der Finne zusammen. "Ich habe jetzt auch auf Asphalt das notwendige Vertrauen in den Fiesta RS WRC, um konkurrenzfähig zu sein. Ich hoffe, dies kann ich demnächst auch bei anderen Rallyes dieses Typs abrufen. Mein Dreher am Freitag ärgert mich noch immer. Das war klar unser Fehler und kostete uns alle Chancen auf den Sieg. Aber in dieser Wertungsprüfung waren die Bedingungen nicht für alle gleich. Dennoch nehmen ich viel Positives aus diesem WM-Lauf mit."

  

"Unsere Fahrer haben genau das gemacht, was notwendig war", betont Teamchef Malcolm Wilson. "Jari-Matti Latvala konnte einmal mehr seine Rolle als Teamplayer unter Beweis stellen, obwohl er und der Ford Fiesta RS WRC noch nie zuvor so schnell auf Asphalt waren. Mikko Hirvonen stand an diesem Wochenende unter enormem Druck. Er musste das Ziel so weit vorne wie möglich erreichen – jetzt reist er nach Wales und hat noch alle Chancen auf seinen ersten WM-Titel."

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