Rallye Sardinien nach WP11

Hirvonen hat alles im Griff

Mikko Hirvonen geht am zweiten Tag der Rallye Sardinien kein unnötiges Risiko ein und führt das Feld souverän an. Nach dem frühen Ausfall der Top-Favoriten setzen sich die Privatfahrer heute in Szene.

<strong>AUF DEM WEG ZUM SIEG:</strong> Mikko Hirvonen kann sich auf Sardinien nur noch selbst schlagen

Die Aufregung der ersten Etappe hat sich über Nacht wieder gelegt. Die Positionen an der Spitze sind nach der gestrigen Ausfallorgie bezogen, Mikko Hirvonen (Citroën) führt die Rallye mit 1:18 Minuten Vorsprung weiterhin souverän an. „Ich kann es lockerer angehen“, sagte der Finne. „Natürlich muss ich gleichzeitig aufpassen nicht den Rhythmus zu verlieren und Fehler sind auf diesen Prüfungen immer schnell gemacht.“

 

Auch Evgeny Novikov (Ford) kann sich die weitere Fahrt taktisch gut einteilen. Als Zweiter hat er ebenfalls über eine Minute Vorsprung vor seinem Verfolger Ott Tänak (Ford). Dennoch ließ es sich Novikov nicht nehmen und holte auf WP11 die Bestzeit. „Alles läuft bestens und ich bin zufrieden“, sagte der Russe. „Jetzt muss ich so weitermachen und kein Risiko eingehen.“

 

VW-Pilot Sebastien Ogier behauptet sich im Skoda Fabia S2000 noch auf Rang vier. Aber der Franzose ließ von seinen Mechanikern ein länger übersetztes Getriebe einbauen und dieser vermeintliche Vorteil entpuppte sich als klarer Nachteil. „Wir konnten die mögliche Endgeschwindigkeit nicht erreichen“, ärgerte sich der Franzose über seinen Fehler. Chris Atkinson (Mini) gelang es deshalb den Rückstand auf lediglich 3,3 Sekunden zu verkürzen. Beide bekommen es jedoch mit Mads Östberg zu tun, der schnellster Fahrer des Samstagmorgens war. Zwei Bestzeiten gingen auf das Konto des Norwegers, der über 40 Sekunden auf Atkinson wettmachen konnte. Ohne die gestrigen Diff-Probleme könnte Östberg mit Hirvonen um den Sieg streiten.

  

Jari-Matti Latvala liegt nach dem gestrigen Ausfall weit zurück. Die restliche Rallye nutzt der Noch-Ford-Pilot um am Setup seines Autos für die Schotteretappe der Rallye Spanien zu feilen und das nötige Vertrauen zurück zu gewinnen. Auch Thierry Neuville muss sich an neue Gegebenheiten gewöhnen. Der Citroën-Junior startet als dritter Fahrer in die Prüfungen und die rutschige Bahn, „ist eine völlig neue Erfahrung für mich“, sagte der Belgier, dessen Brandblasen an den Fingern, „für ein wenig Schmerz sorgen, aber kein großes Problem sind“, wie Neuville sagte. Nach dem Überschlag auf WP3 hatte er sich beim Bemühen den DS3 WRC wieder auf alle vier Räder zu bekommen, die Hand verletzt.

 

Übrigens: Weltmeister Sebastien Loeb ist nach seinem Abflug von gestern nun mit einem Motorrad auf Sardinien unterwegs und fährt damit von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung - als Zuschauer. „Nach meinem Unfall und den Schäden, die ich meinem Citroën zugefügt habe, sind dies die einzigen beiden Räder, die noch zu gebrauchen waren“, konnte Loeb über sein vorzeitiges Aus lachen.

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Sardinien 2012 ...

LINK: Die Ergebnisse der Rallye Sardinien 2012 ...

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