Rallye Finnland

Hirvonen: Erstmals wieder Zuschauer

Wie schon seine finnischen Landsleute Ari Vatanen, Juha Kankkunen und Timo Salonen will sich nun auch Mikko Hirvonen bei der Rallye Dakar versuchen. Doch vorher ist er zum ersten Mal seit über 13 Jahren Zuschauer bei der Rallye Finnland.

<strong>NEUE HEIMAT:</strong> Mikko Hirvonen tritt bei der Dakar gegen Nasser Al-Attiyah an

Seit 2002 stand Mikko Hirvonen alljährlich am Start der Rallye Finnland. In dieser Woche besucht er die ultraschnellen Wertungsprüfungen der „1000-Seen-Rallye“ nur noch als Zuschauer. „Genau wie damals mit 14 oder 15 Jahren“, schmunzelt der frühere Ford-, Subaru- und Citroën-Werksfahrer, der seine WM-Laufbahn Ende der Saison 2014 beendete.

„Ich werde ein bisschen fürs Fernsehen kommentieren, aber vor allem bin ich gespannt darauf, meine früheren Kollegen bei der Arbeit zu beobachten. Die diesjährige Streckenführung sieht besser aus als voriges Jahr – das scheint allen zu gefallen. Sicher wird mir das Zuschauen auch mal schwerfallen, aber ich bereue meinen Rückzug nicht“, beteuert der Finnland-Sieger von 2009 gegenüber Best-of-Rallylive.

Seit seiner Abschiedsvorstellung bei der Wales-Rallye 2014 nahm sich Hirvonen viel Zeit für sich und seine Familie, hielt aber regen Kontakt zur Motorsportwelt. So testete er einen Dragster, fuhr ein Formel 1-Auto und leistete wertvolle Entwicklungsarbeit für Michelin. Außerdem versuchte er sich in einem Mini All4Racing des deutschen X-Raid-Teams in der Cross Country-Szene.

„Ich möchte Neues kennenlernen, andere Dinge ausprobieren und mal bei einer Marathon-Rallye fahren. Die Leute bei X-Raid haben Wind davon bekommen und mir einen Test in Marokko angeboten“, berichtet Hirvonen.

„Ich muss zugeben, dass es echt anstrengend war. Das Fahren auf Sand und dann noch ohne Aufschrieb ist eine ganz andere Welt. Ich habe so viel zu lernen – beispielsweise die Tatsache, dass es viele verschiedene Typen von Sand gibt. Jetzt bin ich Teil des Werksprogramms von X-Raid. Unser Ziel ist, dass ich bei der Dakar starte. Zur Vorbereitung hat das Team eine Menge Tests und Teilnahmen bei kleineren Cross Country-Rallyes organisiert.“

Altes Duell mit Loeb auf neuen Wegen

„Ich weiß, dass die Dakar sehr lang und anstrengend wird, mit ultralangen Etappen. Für meine erste Teilnahme habe ich mir vorgenommen, das Ziel zu erreichen, Erfahrungen zu sammeln und nicht zu viele Fehler zu begehen. Mein Fitnesstraining werde ich mit Sicherheit intensivieren, denn die Dakar ist auch körperlich extrem anspruchsvoll. Ich kann es gar nicht erwarten, diese spezielle Rallye-Disziplin kennenzulernen und die vielen wundervollen Landschaften zu entdecken. Südamerika hat mich schon immer fasziniert. Jetzt bekomme ich endlich die Möglichkeit zu sehen, was hinter den Bergen liegt, die wir während der Argentinien-Rallye passieren.“

„Als Beifahrer begleitet mich Michel Périn. Ein toller Kerl und sehr erfahren, er wird mich ein bisschen an die Hand nehmen. Bei meinen ersten Tests hat er mir enorm geholfen, genau wie kürzlich bei der Baja Aragon, wo wir Dritte wurden. Vielleicht treffe ich im Marathon-Sport sogar einen alten Bekannten: Seb Loeb. Wär doch toll, wenn wir unsere alten Duelle bei der Dakar wieder aufleben lassen…“ Möglicherweise wird daraus ein Dreikampf, denn es gibt Gerüchte, dass wir Petter Solberg bei der Dakar 2016 in einem Peugeot 2008 DKR sehen werden.

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