Rallye News

Hirvonen brennt auf Fortsetzung

Nach seinem Sieg in Norwegen will Mikko Hirvonen seine Erfolgsserie in Mexiko fortsetzen. Doch Teamkollege Marcus Grönholm sieht das ganza anders.

<strong>ANGRIFF:</strong> Grönholm will Hirvonen wieder auskontern

Anstelle frostiger Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius, wie sie noch in Skandinavien vorherrschten, dürfen sich die WM-Piloten im fernen Amerika auf sommerliche Witterung freuen.

 

Zugleich führen die geschwungenen Wertungsprüfungen der Rallye Mexiko in bemerkenswerte Höhen: Der faszinierende Kampf um Zehntelsekunden wird zumeist in 2.000 Metern über Meeresspiegel ausgetragen, auf der ersten Etappe klettern die World Rally Cars der Weltelite sogar bis auf 2.700 Meter ? Höhenlagen, die sich auf Fahrer und Beifahrer kaum, auf die 2,0-Liter-Turbomotoren ihrer Allrad-Boliden dafür umso prägnanter auswirken.

 

"Ganz oben in den Bergen verlieren die Aggregate bis zu 30 Prozent an Leistung", so Schweden-Sieger Marcus Grönholm. "Aber das trifft alle Teilnehmer gleichermaßen und lässt sich auch nicht ändern." Insgesamt 20 Wertungsprüfungen über insgesamt 366,06 Kilometer stehen rund um das 400 Kilometer nördlich von Mexiko City gelegenen Rallye-Zentrum Léon auf dem Programm. Die Pisten selbst wurden zum Teil eigens für den vierten Saisonlauf angelegt und bestehen zumeist aus komprimiertem Schotter, aber auch sandige Oberflächen kommen immer wieder vor. "Die Prüfungen sind recht eben und besitzen einen guten Rhythmus aus schnellen und langsamen Passagen", erläutert Grönholm, der einen zweiten Platz als bestes Mexiko-Ergebnis derzeit auf dem Konto hat.

 

Wie bereits im Vorjahr startet der 39-jährige Finne erneut als Erster in die Freitags-Etappe. Trotz vorherrschender Trockenheit erwartet der Nordmann für sich keinen großen Nachteil aufgrund staubiger Strecken: "Ehrlich gesagt bin ich sogar ganz froh darüber ? immerhin bedeutet dies ja nichts anderes, als dass ich in der Rallye- Weltmeisterschaft derzeit führe", scherzt Grönholm. "Ohnehin spielen wir nur am Freitag Morgen Staubfeger für die nachfolgenden Fahrer, denn die Prüfungen am Nachmittag sind bereits Wiederholungen. 2006 war es nur an einigen wenigen Stellen etwas rutschiger, das ist kein Problem."

 

Nach seinem ebenso überraschenden wie überzeugenden Sieg bei der Rallye Norwegen überquert Mikko Hirvonen voller Zuversicht den Atlantik. "Ich bin schon ganz heiß drauf, dass es weitergeht", so der 26-Jährige, der bei zwei Starts in Mexiko jedesmal das Ziel gesehen hat. "Ehrlich gesagt habe ich aber keine Ahnung, wie es dort für uns laufen wird. Auf Schnee und Eis hatten wir Marcus Grönholm und Sébastien Loeb zuletzt klar im Griff, aber es ist für uns noch zu früh, mit ihnen auch auf Schotter auf Augenhöhe zu kämpfen. Lassen wir uns überraschen."

 

"Die Rallye Mexiko ist nicht unbedingt die schwierigste Veranstaltung im WM-Kalender", umschreibt Hirvonen die bevorstehende Aufgabe. "Aber sie kann überraschend rau werden. Während der Streckenbesichtigung wirken die Pisten schön eben und glatt, ohne groben Steine oder fiese Bodenwellen. Doch wenn du dann im Rallye-Tempo angeflogen kommst, kann die Welt plötzlich völlig anders aussehen ?"

« zurück