Rallye Sardinien - nach WP5

Hirvonen baut Führung aus

Was für ein verrückter Vormittag! Der Reihe nach fliegen auf Sardinien die Fahrer von der Straße. Übrig bleiben Mikko Hirvonen und Petter Solberg. Sébastien Ogier gelingt im Skoda Fabia S2000 eine Bestzeit und schreibt Geschichte.

Fährt Mikko Hirvonen auf Sardinien seinen ersten WRC-Sieg für Citroën ein?
<STRONG>BAUT DIE FÜHRUNG AUS: </STRONG> Fährt Mikko Hirvonen auf Sardinien seinen ersten WRC-Sieg für Citroën ein?

Mikko Hirvonen hat die Führung bei der Rallye Italien ausgebaut und kommt damit seinem ersten WRC-Sieg im Citroën DS3 WRC immer näher. Nach der Vormittags-Schleife hat Hirvonen 25,8 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Petter Solberg. "Meine Reifen waren einfach am Ende, ich habe enorm viel Zeit verloren", ärgerte sich Solberg.

 

Die Bestzeit setzte aber ein anderer: Sébastien Ogier, im Skoda Fabia S2000, profitierte von den großen Reifenproblemen aller WRC-Fahrer. Er fuhr die 14,88 Kilometer lange Prüfung Tergu-Osilo in 10:16,1 Minuten - zwölf Sekunden schneller als Spitzenreiter Hirvonen. Es ist der erste WP-Sieg eines S2000 in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft.

 

Zweitschnellster war Evgeny Novikov, der Mads Östberg auf Rang drei damit gefährlich nahe kommt. Östberg ließ 27,7 Sekunden liegen - "Es waren nicht nur die Reifen, da war noch etwas anderes" - und hat nur noch 7,3 Sekunden Vorsprung auf den Russen. Dahinter belegen Ott Tänak im Fiesta und Chris Atkinson im Mini die Plätze fünf und sechs, vor dem Volkswagen-Duo Ogier und Mikkelsen auf sieben und acht.

 

Mehr Action hätte der Freitagvormittag nicht bieten können. Bereits nach fünf Kilometern flog Loeb von der Straße. Wegen einer defekten Lenkung war der Tag für den Spitzenreiter schon nach ein paar Minuten gelaufen. "Ein Fehler im Aufschrieb, und wir waren einfach zu schnell für diese enge Kurve", beschrieb der Franzose den Unfall. "Im Kurvenausgang hab ich dann einen Stein berührt, wir haben uns gedreht und dann habe ich gemerkt, dass die Lenkung gebrochen war."

 

Wenig später überschlug sich Youngster Thierry Neuville. Der Citroën blieb auf der Seite liegen, bei den Bemühungen, ihn wieder auf die Räder zu stellen, zog sich Neuville Verbrennungen an der Hand zu. Außerdem verlor der Citroën jede Menge Öl. Die Konsequenz: Auf der Verbindungsetappe musste Neuville den DS3 definitiv abstellen. "Es tut mir leid für das ganze Citroën Team, für die Mechaniker und die Fans aus Belgien und aller Welt. Es war ganz klar mein Fehler", entschuldigte sich der Belgier auf Twitter und schickte ein Foto von den Brandblasen auf seinen Fingern hinterher.

 

Im Anschluss erwischte es dann Jari-Matti Latvala. Der Finne, der sich am Donnerstag bei der Startplatzwahl für die falsche Taktik entschieden hatte und nach einem Reifenschaden noch mehr Zeit verlor, blieb auch heute nicht verschont. Nur wenige Kilometer nach dem Start der zweiten WP am Freitagmorgen kam Latvala von der Straße ab, beschädigte dabei den Kühler des Fiesta, konnte aber weiterfahren. Und flog ein zweites Mal ab. Für einen letzten Ford-Sieg im Duell gegen Citroën bleibt wohl nur noch die Rallye Spanien.

 

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