Rallye News

"Hilfe der Besucher ist wichtig"

Mit dem Shakedown am kommenden Donnerstag startet bei der Rallye Deutschland die viertägige Vollgas-Show des achten Laufs zur Rallye-WM.

<strong>Fanservice:</strong> Soll diesmal groß geschrieben werden

Während beim britischen WM-Leader und seinen Rivalen langsam der Adrenalinpegel für das Spektakel in den Mosel-Weinbergen, dem nördlichen Saarland und dem Truppenübungsplatz in Baumholder steigt, beginnt für die Organisatoren der hochkarätigen Motorsportveranstaltung die heiße Phase: In den kommenden Tagen werden die Wertungsprüfungen vorbereitet, auf denen die WM-Asse um Zehntelsekunden feilschen. Mit einem gigantischen Aufwand werden schmale Feldwege und kurvige Landstraßen zu einer Rallye-Piste umgebaut, die für Teilnehmer und Fans die größtmögliche Sicherheit gewährleisten soll.

 

Der Grundsatz ?Safety first? gilt bei der ADAC Rallye Deutschland in diesem Jahr mehr denn je. Nach einem riesigen Ansturm mit 225.000 Fans bei der WM-Premiere im vergangenen Jahr wurde für 2003 in allen Bereichen der Sicherheit und des Zuschauer- Services noch einmal kräftig zugelegt. Über 2.000 Streckenposten strömen in den kommenden Tagen in die Region um Trier, um von Donnerstag bis Sonntag (23. bis 27. Juli) an insgesamt 5.313 Positionen eingesetzt zu werden. Vom Marshal an der Strecke, der im Falle des Falles den Teilnehmern zu Hilfe eilt, bis zur Rallyeleitung in Trier, wo alle Informationen von den 22 Wertungsprüfungen über insgesamt rund 389 Bestzeit-Kilometer zusammenlaufen, ist ein feinmaschiges Kommunikationsnetz gespannt.

 

?Für die FIA und uns als Organisatoren rangiert die Verbesserung insbesondere der Zuschauer-Sicherheit an erster Stelle?, erklärt Rallyeleiter Armin Kohl, ?doch das Konzept kann nur aufgehen, wenn die Fans an der Strecke durch besonnenes und rücksichtsvolles Verhalten mitspielen.?

 

Um den Zuschauer-Andrang optimal zu lenken, wurde das Streckenkonzept überarbeitet: Durch die gleichzeitige Nutzung der drei Rallye-Regionen an der Mosel, im Hunsrück und im nördlichen Saarland soll versucht werden, die rund 250.000 erwarteten Fans besser auf das Rallye-Gebiet zu verteilen. Dazu werden mit 87 Zuschauerpunkten fast drei Mal so viele Zonen mit Service für die Fans bereit gehalten, wie noch 2002. ?An den 20 Top-Zuschauerpunkten zum Beispiel finden die Besucher von Streckensprecher über sanitäre Anlagen bis hin zum Catering alles, was den Rallye-Besuch angenehm macht?, freut sich Kohl. Allerdings gilt: Wo kein Zuschauerbereich eingerichtet ist, ist das Zusehen tabu. Armin Kohl: ?Die strikte Einhaltung dieser ?No-Go-Areas? ist unsere zentrale Bitte an die Besucher, zumal ausreichend attraktive und sichere Plätze vorhanden sind.? Übrigens: Wo uneinsichtige Fans nicht aus Sperrzonen weichen, droht im schlimmsten Fall eine Absage der ganzen WP. ?Und das wollen wir auf jeden Fall auch im Interesse der vielen Fans, die mitmachen, verhindern.?

 

Um die Markierung der Sperr- und Zuschauerzonen vorzunehmen, aber auch, um die Fans bereits ab der Autobahn auf den besten Wegen zu den Wertungsprüfungen zu lenken, wird derzeit hart gearbeitet. 19 Lkw setzen sich in diesen Tagen in Bewegung, um aus dem eigens für die Rallye eingerichteten Hochregal-Lager in Herrstein (bei Idar-Oberstein) 50 Kilometer Kunststoffzaun, 600 km Absperrband, 75 Tonnen Metallpflöcke und unzählige Betonelemente, Strohballen, Reifenstapel und Drängelgitter an die Wertungsprüfungen zu transportieren. 800 Seiten dick ist das sogenannte ?Safety-Book?, in dem der Motorsportweltverband FIA und die Organisatoren der ADAC Rallye Deutschland akribisch festgehalten haben, wie die Strecke mit dem größtmöglichen Maß an Sicherheit aufzubauen ist. Wo notwendig, wurden in den vergangenen Monaten auch Teilstücke der Wertungsprüfungen neu asphaltiert oder mit Leitplanken abgesichert, um auch für die Teams die Jagd nach Punkten und Platzierungen noch sicherer zu machen.

 

Die Umsetzung des ausgefeilten Konzeptes in der Praxis wird dabei mit aufmerksamen Augen verfolgt. Helikopter der Polizei und der Streckensicherung sowie Vorausfahrzeuge auf den Prüfungen sorgen für die Verkehrslenkung und dirigieren im Zweifelsfall mobile Streckenposten in Bereiche, in denen der Zuschauerandrang zu groß ist. Über das Rallye- Radio des Saarländischen Rundfunks (UKW 88,0 und 103,7) erfahren die Besucher in deutscher, französischer und englischer Sprache jeweils zur halben Stunde alles wichtige zur aktuellen Verkehrslage und können so bereits frühzeitig ausweichen, falls stauverdächtig große Fan-Scharen zu einzelnen Prüfungen unterwegs sind.

 

Ebenfalls ein wichtiger Baustein im Konzept: Die Teamleiter der beteiligten Clubs wurden in den vergangenen Monaten durch Kommunikationstrainer der Polizei auf den Umgang mit großen Menschenmengen vorbereitet.

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