Arctic Rallye Finnland

Heiß-kaltes Vergnügen am Polarkreis

Die Arctic Rallye Finnland zählt erstmals zum Rallye-WM-Kalender. Die Aussichten für das kommende Wochenende: Schnee satt und Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius.

Der zweite Saisonlauf rund um die Weihnachtsmann-Metropole Rovaniemi ist in dieser Saison die einzige reine Schnee-Veranstaltung des Jahres. Am Polarkreis gelegen, hält sie sowohl für Fahrer als auch Teams und Rallye-Autos verschärfte Bedingungen bereit.

Neben den komplett mit Schnee bedeckten und vereisten Waldwegen steht vor allem die extreme Kälte im Mittelpunkt: Die Meteorologen sagen Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius voraus. Dem müssen die Schmiermittel der Autos ebenso entsprechen wie der Frostschutz im Kühler, während der höhere Sauerstoffgehalt der Luft die Motorsteuerung beeinflusst.

Besondere Ausrüstung für Fahrer

Gewappnet sollten auch die Fahrzeug-Crews sein. Die Beifahrer, die das Cockpit häufiger verlassen müssen, dürfen gefütterte Schuhe tragen. Warme Winterkleidung zählt für den Fall eines Ausfalls zur Pflichtausstattung. Und auch für die Arbeit an den Rallye-Autos gelten spezielle Sicherheitsvorschriften, da schon leichte Verletzungen bei minus 30 Grad schwere Folgen nach sich ziehen können.

Dabei sind Wintertage am Polarkreis nicht nur eiskalt, sondern auch besonders kurz: Einige der zehn Wertungsprüfungen, die über eine Gesamtdistanz von 251,08 Kilometern führen, nehmen die Lenkrad-Akrobaten bei Dunkelheit unter die Räder. Und obwohl die Arctic Rallye ausschließlich auf Schnee und Eis ausgetragen wird, wird sie voraussichtlich zu den schnellsten Veranstaltungen im WM-Kalender gehören.

Spikereifen von Pirelli

Möglich machen dies auch die speziellen, mit Spikes bestückten Pneus vom Typ Pirelli Sottozero. Sie fräsen sich förmlich durch die Eisschicht, bieten somit hohe Traktion und ermöglichen den Fahrern enorme Geschwindigkeiten. Eine weitere Besonderheit: Die Driftkünstler integrieren die hohen Schneewälle entlang der Wertungsprüfungen in ihre Ideallinie und "lehnen" sich gezielt daran an. Wer hierbei jedoch einen falschen Winkel wählt, kann mit dem Wagen in den Schneebänken stecken bleiben oder sie gar durchbrechen.

"Seit feststeht, dass die Arctic Rallye Finnland erstmals zum WM-Kalender zählt, ist die Vorfreude auf diese Veranstaltung bei allen Beteiligten riesig", erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Die Bedingungen scheinen perfekt zu sein und wir erwarten rund um Rovaniemi ein tolles Motorsportspektakel.“

Volles Vertrauen in Suninen 

Zur Vorbereitung hat M-Sport Testfahrten im Norden Finnlands abgespult. Dabei konnte sich jeder Fahrer einen ganzen Tag lang auf die speziellen Bedingungen ,einschießen', sich an die neuen Reifen gewöhnen und ein passendes Setup herausfahren.

„Gerade bei Rallyes auf Schnee und Eis musst du dich als Fahrer im Cockpit absolut wohlfühlen, ansonsten verlierst du bei diesen enorm hohen Geschwindigkeiten viel Zeit“, so Millener, der sich vor allem von Teemu Suninen eine Menge erhofft. „Bei der Rallye Monte Carlo hat er gezeigt, wie schnell er sein kann. Wir haben ihm gegenüber klar gemacht, dass er trotz des Ausfalls unser vollstes Vertrauen genießt. Es wäre toll, wenn er am kommenden Wochenende einige tolle WP-Zeiten in den Schnee brennen würde. Ich bin davon überzeugt, dass er sein Können gerade unter schwierigen Bedingungen beweisen kann.“

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