Rallye News

"Hauptsache ins Ziel kommen..."

Seit März ist Martin Mühlmeier neuer Sportchef bei Skoda. Kurz vor dem Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft erklärt er im Interview die aktuelle Lage seines Teams.

<strong>Startklar:</strong> Das Skoda-Werksteam steht kurz vor dem Comeback

Was sind die Ziele von Skoda in Griechenland und den Rest der Saison 2004?

Hauptziel für unser Comeback und die kommenden Rallyes ist ganz klar die Zielankunft und den Lern- und Entwicklungsprozess voranzutreiben. Es nicht möglich irgendwelche Voraussagen über Ergebnisse zu machen ohne zu wissen, was unsere Fortschritte wirklich wert sind. Außerdem sind Ergebnisse für uns in diesem Jahr zweitrangig.

 

Welche Änderungen können wir bei der Akropolis am Fabia sehen?

Das Auto ist größtenteils das gleiche wie im Vorjahr. Weil wir nicht in die Weltmeisterschaft eingeschrieben sind, können wir keine große Änderungen machen, da dies nur mit einer neuen Homologation erlaubt wäre.

 

Wie stark beeinflußte diese Einschränkung den Entwicklungsprozess?

Es erlaubt uns nur eine Verbesserung und Optimierung der vorhandenen Mittel, was ganz klar ein Nachteil ist. So können wir keine Leichtbau-Materialien, wie zum Beispiel eine Motorhaube aus Aluminum, verwenden.

 

Welche Verbesserungen hat es dann gegeben?

Eine Hauptänderung liegt in der Fahrbarkeit des Autos. Wir haben das Mapping des Motors überarbeitet und an den Einstellungen der Differenziale getüftelt. Außerdem haben wir die Federung, Stoßdämpfer und Stabis neu abgestimmt. Zudem kommt eine neue Pedalerie zum Einsatz, die den Fahrern ein besseres Gefühl geben soll. Zu guter letzt ist viel Detailarbeit geleistet worden um Gewicht zu sparen und die Aerodynamik zu verbessern.

 

Waren die Verbesserungen schon bei den Tests spürbar?

Unsere Fahrer haben sehr positiv über das Auto gesprochen, aber ob wir wirlich einen Schritt nach vorne gekommen sind, wird erst der direkte Vergleich mit der Konkurrenz zeigen. Wir sind bei Tests etwa 1.500 Kilometer auf Schotter und 400 Kilometer auf Asphalt gefahren. Bei unserem letzten Test in Griechenland haben wir eine ganze Rallye-Distanz von fast 400 Kilometern bewältigt."

 

Was war Ihr erster Eindruck vom Skoda-Team?

Ich war überrascht, wie intensiv an einigen Details entwickelt wurde, das hätte ich von so einem kleinen Team nicht erwartet. Auf der anderen Seite hatten nicht alle Komponenten des Autos das gleiche Leistungs-Level. Dieses Manko zu beheben war mein erstes Hauptziel.

 

Sie gehörten zum siegreichen LeMans-Team von Audi. Was können Sie von dieser Erfahrung bei Skoda einbringen?

Zuerst haben wir damit begonnen, zielgerichteter zu arbeiten und eine klare Aufgabenteilung zu verteilen. Auf der technischen Seite konnten wir einige Methoden in der Testarbeit verwenden. Und vielleicht bringt uns meine Rundstreckenerfahrung ja auf die eine oder andere neue Idee, von der jeder profitieren wird.

 

Wann wird es einen neuen Motor im Fabia WRC geben?

Im Moment arbeiten und entwickeln wir noch am bekannten Triebwerk. Es ist noch keine Entscheidung gefallen, ob wir größere Änderungen daran vornehmen, oder einen ganz neuen Motor bauen werden.

 

Skdoa will in diesem Jahr an sieben Rallyes teilnehmen. Bleibt es dabei, oder gibt es Neuigkeiten?

Nein, dabei bleibt es. Wir werden bei allen europäischen Läufen starten, außer in der Türkei. Toni Gardemeister nimmt zusätzlich an der Exide-Rally in Finnland und der Bohemia in Tschechien teil. Armin Schwarz wird bei der Saarland-Rallye starten, wo wir uns sehr gute Informationen über den deutschen WM-Lauf erhoffen. Exide-Rally ist bekannt als guter Test für die Rallye Finnland. Die Rallye Bohemia ist für uns ein Heimspiel, auf das wir uns besonders freuen. Im vergangenen Jahr konnten wir dort leider nicht teilnehmen, weil wir noch an den letzen Vorbereitungen für das Debüt des Fabia WRC gearbeitet haben. Entsprechend froh sind wir über den Start."

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