Enttäuschung bei Ford

„Hatten uns mehr erhofft“

Mit dem dritten Rang in Spanien bleibt Marcus Grönholm zwar Tabellenführer, bei Ford hatte man sich aber mehr erhofft.

<strong>NICHT ZUFRIEDEN:</strong> Bei Ford hatte man sich mehr ausgerechnet

Dabei war Grönholm perfekt in die Rallye gestartet und hatte am Freitagmorgen gleich die erste Wertungsprüfung für sich entschieden. Steigende Temperaturen und abtrocknende Pisten warfen den Finnen jedoch bald auf Rang drei zurück. Während es am Nachmittag zunächst sonnig blieb, zogen gegen Abend wieder dunkle Wolken auf. Pünktlich am Start zur sechsten und letzten WP des Tages öffnete der Himmel wieder seine Schleusen – und der Tabellenführer hatte auf die falschen Reifen gesetzt.

 

„In jeder Kurve dachte ich, wir würden gleich von der Straße rutschen“, rapportierte der 39-Jährige später. „Es war völlig sinnlos, unter diesen Bedingungen Sébastien Loeb anzugreifen. Auf trockener Straße lag mein Ford Focus wirklich gut, aber mit Trockenpneus im Nassen war ich einfach zu vorsichtig. Also habe ich an die WM-Punkte für den dritten Rang gedacht und zurückgesteckt.“

 

Dass man bei der Reifenwahl hoch gepokert hatte, gab Teamchef Malcolm Wilson zu, der sich über die verpasste Chance ärgerte: „Wir wussten, dass es regnen könnte, sind das Risiko aber bewusst eingegangen. Wäre es trocken geblieben, hätten wir einen großen Vorteil daraus gezogen.“

 

Die zweite und dritte Etappe lief für Grönholm deutlich besser: Bei strahlendem Sommerwetter war der zweifache Weltmeister klar der schnellste Mann und konnte seinen 50,6-Sekunden-Rückstand bis ins Ziel auf 39,8 Sekunden reduzieren. „Die trockenen Prüfungen liegen mir deutlich besser“, so der Ford-Pilot. „Ich hatte die beiden Jungs vor mir locker unter Kontrolle und konnte sie weiter unter Druck setzen. Meine Reifenwahl war gut, das Auto fühlt sich perfekt an, und auch mit mir bin ich zufrieden. Ohne das Pech am Freitag hätte ich, wie geplant, problemlos Zweiter werden können. Und in der Meisterschaft liege ich weiterhin mit sechs Punkten vorn.“

 

Teamchef Wilson zeigte sich vom erreichten Resultat enttäuscht. „Wir hatten uns etwas mehr ausgerechnet als die Plätze drei und vier“, so der Brite. „Wie schwierig diese Asphalt-Rallye für uns sein würde, haben wir nie unterschätzt. Aber der Ford Focus funktionierte tadellos, und die Chancen von Marcus Grönholm auf die Fahrer-Weltmeisterschaft sind ebenso intakt wie die von uns angepeilte Titelverteidigung in der Marken-Wertung. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf die Rallye Korsika am kommenden Wochenende.“

« zurück