Wundenlecken bei Ford

"Hätte Loeb nicht geschlagen"

Die Härte der Akropolis schlug auch bei Ford zu. Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala verloren zu viel Zeit und konnten Seb Loeb nicht gefährlich werden.

<strong>VERLOREN:</strong> Mikko Hirvonen musste WM-Führung an Sebastien Loeb abtreten

In einem WM-Lauf, bei dem es mindestens so sehr ums Ankommen wie ums Schnellfahren ging, zeigten beide Werkspiloten einen sehr starken Auftakt –mussten aber am Ende der ersten Etappe den felsigen Strecken Tribut zollen: Mit Aufhängungsschäden verloren beide rund eine Minute. Am Samstag büßte Hirvonen nach einem Ausrutscher weitere zweieinhalb Minuten ein, weil er sich Radaufhängung und Bremsen beschädigte. 

 

„Das war die härteste Rallye, die ich je gefahren bin“, erklärte Hirvonen im Ziel. „Die Strecken waren so brutal und bereiteten uns so viele Schwierigkeiten, dass ich Rang drei als großartiges Ergebnis sehe. Ich habe nun zwar die WM-Führung bei den Fahrern eingebüßt, aber das beschert mir beim nächsten Lauf in der Türkei eine bessere Startposition. Dass ich noch aufs Podium springen konnte, daran habe ich nach den ganzen Problemen nicht mehr geglaubt – eine nette Überraschung. Sébastien hätten wir hier wohl nicht schlagen können, ihm aber ohne die Zwischenfälle sicher einen engen Kampf geliefert. Diese Rallye war für uns eine emotionale Achterbahnfahrt. Gestern rechnete ich noch damit, dass uns Seb in der Tabelle davonziehen würde, jetzt liegenwir bloß einen Punkt hinter ihm.“

 

Jari-Matti Latvalas Aufholjagd führte ihn am Samstag bereits wieder auf Rang vier, bis ein defekter Turboschlauch ihn acht Minuten Zeitverlust kostete und er auf Platz acht zurückfiel. In der Folge ließ der 23-jährige Finne wieder einmal sein immenses Talent und seine atemberaubende Grundschnelligkeit aufblitzen: Er gewann drei der sieben letzten Wertungsprüfungen.

 

 „Ich habe schon bei der Streckenbesichtigung erkannt, dass uns eine ganz harte Rallye bevorsteht, aber es kam noch schlimmer als erwartet“, räumte der aktuelle WM-Vierte ein. „Wäre es am Samstag etwas besser gelaufen, hätten wir um den Sieg mitfahren können. Als wir stattdessen wieder um die letzten Punkteränge kämpften, habe ich michgefragt: Warum immer ich? Aber ich habe hier gelernt, dass ich mir manches noch besser einteilen muss. Unser Ford Focus ist sehr robust, aber trotzdem muss ich mich manchmal zurücknehmen. Ich hoffe, dass es mit dieser Erkenntnis in der Türkei besser für mich läuft.“

 

Auch Teamchef Malcolm Wilson versucht dem Ausgang der Rallye Positives abzugewinnen. „Wir müssen akzeptieren, dass es noch einige Punkte gibt, an denen wir zu arbeiten haben“, so der Brite. „Was die Fahrer angeht, so zählte die Erfahrung bei diesen schwierigen Verhältnissen sicher doppelt.“

 

Die Bilder der Akropolis-Rallye...

« zurück