Wie es ist, Sebastien Ogier zu schlagen, durfte Thierry Neuville am Ende der Rallye Finnland erleben. Auf der abschließenden Power-Stage, üblicherweise leichte Beute für den französischen WM-Spitzenreiter, schnappte sich Neuville die Bestzeit und drei Extra-Punkte.
Natürlich wird der vorzeitige Titelgewinn von Ogier dadurch nicht verhindert werden, dieser ist rein rechnerisch gesehen bereits in Deutschland möglich. „Mir ist es egal wann es passiert, wichtig ist es, dass es passiert“, will sich der Franzose nicht mit mathematischen Spielen beschäftigen. „Ich hoffe der Titel klappt so schnell wie möglich, damit ich meinen Kopf frei bekomme. Anschließend kann ich voll bis ans Limit gehen.“
Damit der Wunsch von Ogier nicht zu frühzeitig in Erfüllung geht, ruhen die Hoffnungen unter anderem auf Thierry Neuville. Der Belgier zeigte in Finnland eine beeindruckende Vorstellung und liebäugelt nun mit einer Überraschung in Deutschland. „Möglich wäre ein Sieg. Aber dazu müsste Sebastien Schwierigkeiten haben“, sagte Neuville. „Ich freue mich auf die erste Asphaltrallye. Ich bin bislang zwei Mal in Deutschland gestartet, aber muss zunächst sehen, wie sich der Fiesta anfühlt und ob wir ein gutes Setup finden.“
Damit seine Schützlinge sich optimal auf die Rallye vorbereiten können, ordnete M-Sport-Boss Malcolm Wilson den längsten Deutschland-Test aller Zeiten an. „Wir werden mit allen Fahrern sieben Tage dort sein“, verriet der Brite. „Thierry Neuville hat die Chancen auf ein Top-Ergebnis und wir wollen ihm dabei helfen.“