Vorentscheidung in Japan?

Grönholm will den Sieg

Der hochbrisante Titelkampf in der Rallye-WM biegt auf die Zielgerade ein, am übernächsten Wochende steht der Schotterlauf in Japan auf dem Programm.

<strong>MOTIVIERT:</strong> Grönholm will in Japan seinen Vorsprung wieder ausbauen

Als Speerspitze des Werksteams BP Ford darf sich Marcus Grönholm nach zwei reinen Asphalt-Events wieder auf jenen Straßenbelag freuen, den er bevorzugt. Der Ford-Pilot fliegt als Tabellenführer in der Fahrerwertung gen Asien und will dort seinen aktuell vier Punkte umfassenden Vorsprung auf seinen WM-Kontrahenten Sébastien Loeb wieder ausbauen. In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt Spitzenreiter Ford derzeit mit 32 Punkten vorn und steht damit kurz vor der Titelverteidigung. Dass ihm die Rallye Japan liegt, hat der 39-Jährige bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt: 2005 konnte er die in Obihiro beheimatete Veranstaltung bereits gewinnen, im Vorjahr sicherte er sich an gleicher Stelle den zweiten Rang.

 

„Die Straßen sind an manchen Stellen sehr eng, aber trotzdem schnell“, erläutert der zweifache Weltmeister. „Streckenweise erinnern sie mich an Wertungsprüfungen in England oder Finnland. Besonders aufpassen müssen wir aber wegen der tiefen Gräben links und rechts. Sie werden oft von dichter Vegetation verdeckt, die uns in schöner Regelmäßigkeit auch den Blick auf den Kurvenausgang versperren. Der WM-Kampf zwischen mir und Sébastien ist an einem interessanten Punkt angelangt. Ein Sieg hier in Japan wäre natürlich sehr hilfreich. Aber ich bin mir sicher, dass die Titelentscheidung erst beim Saisonfinale in Wales fallen wird.“

 

Insgesamt warten auf der nördlichen Insel Hokkaido 27 Wertungs- prüfungen über eine Gesamtlänge von 350,19 Kilometern auf die Drifter-Elite. Sie führen durch dichte, dunkle und eng bewachsene Wälder, die nur selten die Sonne durchlassen. Die gewundenen Schotterwege – die zumeist künstlich angelegt wurden und daher nicht automatisch der Geländekontur folgen – präsentieren sich daher zumeist sehr feucht. Erschwerend kommt hinzu: Durch die terminliche Verlegung dieses WM-Laufs an das Saisonende sind selbst winterliche Bedingungen nicht mehr ausgeschlossen.

 

„Die Außentemperaturen können in der Nacht bis auf -5 Grad Celsius fallen – also müssen wir auch mit Schnee und Eis rechnen“, fiebert Grönholms Teamkollege und Landsmann Mikko Hirvonen der Rallye Japan entgegen. Vor Jahresfrist konnte der 27-Jährige hier noch Platz drei erringen. „Sollte es wirklich so kommen, dann wäre das für mich als Finne natürlich eine gute Nachricht. In vielen Kurven können wir auf der Innenseite cutten, das ist aber auch mit Risiken verbunden. Beim Recce müssen wir extrem aufpassen, wo sich Steine oder Baumstümpfe verstecken.“

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