Suche nach Ersatzmann

Grönholm für Galli?

Malcolm Wilson muss dringend einen Ersatz für Gigi Galli finden. Dem Ford-Sportchef fallen dabei eine ganze Menge Namen ein.

<strong>KANDIDAT:</strong> Marcus Grönholm könnte Gigi Galli ersetzen

Malcolm Wilson steckt in der Klemme. Durch den Oberschenkelbruch von Gigi Galli wird ein Stobart-Cockpit  vermutlich bis zum Jahresende unbesetzt bleiben. An Fahrern herrscht kein Mangel, doch zum einen sollte der Ersatzmann sportlich ein adäquater Ersatz sein, zum anderen soll er aber Geld mitbringen. „Ich kann Gigi nicht Geld abnehmen für die Einsätze, die er gar nicht fährt. Also muss ich ihm einen großen Teil zurückgeben“, sagt Wilson. Dabei sieht der Engländer eher eine  moralische Verpflichtung, denn der Vertrag zwingt ihn nicht dazu.

 

Denkbar wäre laut Wilson, seinen Landsmann Barry Clark bei Munchi’s unterzubringen und Henning Solberg wieder als Punktefahrer bei Stobart einzuschreiben. Da Stobart ein M2-Herstellerteam ist, besteht keine Verpflichtung, bei 15 Läufen ein Zweiwagenteam an den Start zu bringen, doch Wilson betont, er werde nicht nur seinen Sohn Matthew in Neuseeland ins Rennen schicken. Für viele klingt Francois Duval als logische Variante, der Belgier bestreitet dank Sponsor Structo ohnehin die beiden Asphalt-Rallyes in Spanien und Korsika im Stobart-Team und zudem noch das Finale in Wales. Es geht also akut um die Schotter-Rallyes in Neuseeland und Japan.

 

In Italien will man wissen, dass Alessandro Bettega gute Karten hat. Da schon Galli von Reifenhersteller Pirelli gesponsert wird, könnte Wilson das italienische Geld behalten, wenn er den Stiefelrepublikaner einsetzt. Gegen Bettega spricht aber seine geringe Erfahrung im WRC. So nennt der Ford-Teamchef auch Namen von gestandenen Routiniers wie Markko Märtin und – allen Ernstes – Marcus Grönholm. Märtin ist dabei noch die unwahrscheinlichere Variante, denn der Este hat laut eigener Aussage wenig Ambitionen, noch einmal ins aktive Geschäft einzusteigen, zudem ist er als Testfahrer bei Subaru unter Vertrag.

 

Grönholm dagegen hat ohnehin einen Ford-Kontrakt als Botschafter der Marke. Der zweimalige Weltmeister fuhr 2008 zuletzt einen Focus-Vorauswagen bei der Rallye Portugal. Sollte der Coup allen Ernstes gelingen, dürfte Jari-Matti Latvala den Galli-Sitz bei seinem früheren Team übernehmen und Grönholm im Werksauto Platz nehmen.

 

Der Nennungsschluss für Neuseeland ist kein großes Thema. In einem Fall von höherer Gewalt, wie er hier vorliegt, darf Stobart bis zur Aufnahme des Trainings am 26. August einen Fahrer nominieren. Malcolm Wilson sagt: „Ich mache mir im Laufe der Woche meine Gedanken.“

 

Hier verbrachte Marcus Grönholm sein Wochenende...

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