WM SPANIEN – WP4

Glückspilz Sebastien Ogier

Als erster Fahrer in die Spur zu müssen kann hin und wieder auch von Vorteil sein. Diese Erkenntnis dürfte aktuell in Sebastien Ogier reifen, der im staubverhangenen Katalonien die beste Sicht genießt und deshalb die Führung in der Gesamtwertung übernehmen kann.

Schon gestern diskutierten die Piloten über die mögliche Staubentwicklung und die daraus resultierende Sichtbehinderungen. Zum Auftakt der heutigen Etappe erfüllten sich die schlimmsten Erwartungen, „teilweise habe ich die Orientierung verloren, weil man kaum noch etwas sehen konnte“, so Hyundai-Pilot Thierry Neuville.

Dennoch war es dem Belgier gelungen, nach der dritten Prüfung in Führung zu gehen, doch auf WP4 musste Neuville nach eigenen Angaben mehrfach vom Gas geben, weil er in eine dicke Staubwand geriet. „Es ist einfach frustrierend. Man weiß gar nicht, ob man noch auf der Prüfung ist, oder nicht“, schimpfte Neuville. „Ich möchte einmal das Glück von Sebastien Ogier haben!“

Der Franzose, der als WM-Spitzenreiter als erster Fahrer auf die Strecke muss, genoss freie Sicht und liegt zur Halbzeit mit 8,4 Sekunden vor Neuville auf dem ersten Rang. „Wir haben von Beginn an Druck gemacht und ich bin mit dieser Schleife sehr zufrieden“, wusste Ogier seine Chance zu nutzen.

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Freud und Leid gab es bei Citroën. Zwar kann sich Mads Östberg trotz eines Drehers („Der hat fünf bis sechs Sekunden gekostet.“) auf dem dritten Rang behaupten, aber für Kris Meeke ist der Tag bereits vorbei. Durch einen Reifenschaden verlor der Nordire zunächst so viel Zeit, dass der hinter ihm fahrende Östberg im Staub versank. Auf Anweisung des Teams musste Meeke den Norweger passieren lassen, doch wenig später ramponierte er sich auch noch die Front seines DS3 WRC und zog sichen einen zweiten Platten zu. Weil er nur ein Reserverad dabei hatte, war eine Weiterfahrt nicht mehr möglich.

Hayden Paddon lag im Hyundai i20 WRC nach der dritten Prüfung auf Platz 3, doch dann überspannte er den Bogen und krachte gegen eine Böschung. „Dadurch fing ich mir auch noch zwei Plattfüße ein“, ärgerte sich Paddon. „Aber ich will nicht jammern. Wir mussten attackieren.“

Auftaktsieger Andreas Mikkelsen, der gestern Abend mit einer gewagten Reifenstrategie gestartet war, findet sich nur noch auf dem fünften Platz hinter Mikko Hirvonen (Ford) wieder. Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala, der unbedingt vor Ogier ins Ziel kommen muss, wenn er dessen vorzeitigen Titelgewinn verhindern will, ist mit 24,2 Sekunden Rückstand sogar nur Siebter. „Unser Auto fährt sich nicht gut. Ich hadere mit dem Setup. Dieses funktioniert nicht so, wie ich es dachte. Im Moment habe ich keine Idee, warum das so ist”, ärgerte sich der Finne.

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