Interview Armin Schwarz

"Freue mich tierisch darüber"

Der tolle Auftritt von Petter Solberg im C4 sorgte auch bei Armin Schwarz für viel Freude und Abwechslung in den Vorbereitungen auf die Baja300 im Sommer 2010.

<strong>FIEBERT MIT:</strong> Armin Schwarz freut sich über die Leistungen von Petter Solberg

Armin, vor zwei Monaten hast Du mit den Baja300-Powerdays einen völlig neuen Motorsportevent durchgeführt. Wie fällt Dein Fazit aus?

„Durchweg positiv. Wir waren auf der IAA in Frankfurt und haben viel Resonanz auf die Baja300-Powerdays bekommen, auch von Herstellern, die im Moment keinen Motorsport betreiben, was mich ganz besonders freut. Schließlich wollten wir ein Format entwickeln, das Unternehmen auch die Chance gibt, möglichst preiswerten Kundensport anzubieten, ohne aufwändige Homologationen. Zu meinen Fazit noch einmal ein Dankeschön an alle die ermöglicht haben die Veranstaltung so umzusetzen, vor allem dem RRWC, Wolfgang Rasper und seinen Leuten aber auch meinen engen Netzwerk das mich sehr gut unterstützt auch im Hinblick auf 2010. ich denke auch ohne Namen zu nennen wissen diejenigen Bescheid die mir immer zur Seite stehen.“

 

Welche Fahrzeugklassen sprichst Du dabei an?

„Die SCORE-Leute in Amerika prüfen gerade, welche Autos in welchen Klassen passen und vergleichen dabei die amerikanischen und europäischen Modelle. Von den klassischen SUV-Modellen, bis hin zum Dakar-Prototypen soll alles starten können. Selbst ein Fiat Panda 4x4 wäre möglich. Wir wollen künftig eine Plattform schaffen, die es Händlern oder Autohäusern ermöglicht, mit einem eigenem Team Motorsport zu betreiben. So etwas gab es vor 20 Jahren schon mal und wir gehen quasi den Weg ‚back to the roots‘.“

 

In diesem Jahr waren die Baja300-Powerdays ein reiner Showevent. Ab 2010 wird daraus ein Rennen entstehen. Verrätst Du uns schon Details zur Streckenführung?

„Wir sind mitten in den Planungen. Natürlich wollen wir eine Strecke, die Prototypen-gerecht ist und einen gewissen Anspruch an Dakar-Fahrzeuge, Trophy Trucks oder Buggys gleichermaßen bietet. Diese Abschnitte werden nicht nur richtig Offroad, sondern auch entsprechend knackig. Parallel dazu soll es Schotterstrecken geben, auf denen die SUVs fahren, möglicherweise auch eine zeitgleich ausgetragene Rallye. Hier prüfen wir gerade alle Möglichkeiten. Dazu werde ich die nächsten Wochen Gespräche mit europäischen Teams und Veranstalter führen um zu sehen welche Anforderungen man stellt. Wir wollen ja allen eine Plattform bieten.“

 

Aber das ganze Spektakel findet wieder in der Lausitz statt?

„Die Lausitz bietet ideale Möglichkeiten für unser Vorhaben, auch wegen ihrer Lage im Dreiländer-Eck Deutschland, Polen und Tschechien. Doch nicht nur wir profitieren von der Lausitz. Nach der Auswertung der Berichterstattung über die Baja300-Powerdays können wir auch sagen, dass wir viel Werbung für die Region gemacht haben. Auch der RRWC hat mit dieser Veranstaltung international einen Bekanntheitsgrad erreicht, der so vorher nicht gegeben war. Darüber sollten sich einige Verantwortliche jetzt bewusst werden und ihre Unterstützung deutlich intensivieren. Viele Clubs mit zusätzlichem Gelände bieten uns mittlerweile ihre Hilfe an und wir könnten unser Projekt in vielerlei Hinsicht weiterentwickeln und anderer Stelle durchführen. Selbst Schulungen und Fahrtrainings mit allen Fahrzeugklassen wären möglich und davon profitiert der gesamte Motorsport und vor allem die Region.“

 

In Spanien konntest Du während des Shakedowns mit Petter Solberg in dessen neuen Citroen C4 WRC mitfahren. Rechnest Du ihm in Wales Siegchancen aus?

„Mit Sicherheit, denn Petter war dort schon immer gut und hat nun ein konkurrenzfähiges Auto. Er will zeigen was er kann, ist sich aber auch seiner Rolle im Citroen-Team bewusst. Er wird Sebastien Loeb im Titelkampf unterstützen, auch im Hinblick auf 2010. Dann will er mit seinem eigenen Team starten und plant eventuell ein zweites Auto einzusetzen. Dafür braucht er nicht nur Geld, sondern auch Unterstützung von Citroen. Für mich ist Petter seit Jahren der einzige Fahrer der sich derart hart für Rallye und seine Karriere ins Zeug legt, um unbedingt wieder Siege einzufahren. Ich kennen keinen der sich das erkämpft hat, was Petter seit dem Subaru-Ausstieg erreichte. Zudem freue ich mich tierisch darüber, dass er allen seinen „Grabrednern“ zeigte, dass er nach wie vor das Zeug zum Weltmeister hat. Viele Deiner Kollegen hatten ihn bei Subaru schon komplett abgeschrieben, das war ein großer Fehler.“

 

Wie siehst Du die Chancen des deutschen Nachwuchses 2010 in der Weltmeisterschaft weiter Fuß zu fassen?

„Hermann Gaßner junior hat gute sportliche Chancen sich in der PWRC darzustellen, allerdings fehlt ihm noch Erfahrung, die er nur durch weitere Fahrpraxis bekommt. Ich weiß von Gesprächen zwischen ihm und Raimund Baumschlager über ein gemeinsames Projekt 2010 und hoffe, dass man es hinbekommt. Damit würde er in einem etablierten guten Team fahren und ein Top-Auto pilotieren, das wäre schon ein sehr guter Anfang. Auch Mark Wallenwein drücke ich die Daumen, dass ihm die Unterstützung seitens der ADAC Stiftung Motorsport ein weiteres Jahr ermöglicht. Zudem muss er eine beständige Saison in der JWRC hinlegen um wirklich sein Talent zu beweisen. Mark ist sehr oft unter Wert geschlagen worden.“

 

Die Bilder der Baja300-Powerdays...

 

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