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Formel-1, Rallye-WM oder DTM?

Es gibt im Motorsport-Gefüge drei Top-Disziplinen: Formel 1, Rallye-WM und DTM. Günther Steiner hat in allen drei Sparten als Technischer Direktor gearbeitet.

<strong>EINBLICK:</strong> Günther Steiner vergleicht die Top-Serien des Motorsports

Sein Markenzeichen ist der staubtrockene Humor. Doch Günther Steiner kann mehr als nur seine Mitmenschen mit derben Scherzen auf die Schippe nehmen. Der Einsatzkoordinator der beiden Formel 1-Teams von Red Bull verfügt über eine reichhaltige Erfahrung als Technischer Direktor.

 

Von 1998 bis 2001 arbeitete er bei Ford und legte dort den ersten Ford Focus für die Rallye-WM auf Kiel. Danach dirigierte der Konzern ihn zu Jaguar in die Formel 1 um, wo er im Zuge der allgemeinen Führungsumschwünge entlassen wurde. Als Zwischenstation heuerte er 2004 bei Opel an ? ebenfalls als Technischer Direktor, aber jetzt für das Deutsche Tourenwagen-Masters. Als auch Steiner das Ruder bei den hoffnungslosen Rüsselsheimern nicht herumreißen konnte, war Insidern klar: Unter Volker Strycek als Sportchef wird das mit Opel nichts mehr. Das merkte auch Steiner, ohne es jemals offen zu sagen ? und griff sofort zu, als Red Bull ihn nach erfolgter Übernahme von Jaguar Ende letzten Jahres wieder in die Formel 1 holte.

 

Keiner kann die unterschiedlichen Top-Motorsport-Disziplinen so gut vergleichen wie Steiner. ?Mit dem Rallyeauto hast du es besonders schwierig, weil du mit einem Auto starten musst, was eigentlich für die Straße zugelassen ist?, legt der Südtiroler mit seinem Komparativ los, ?und du nur einen sehr begrenzten Freiraum für Modifikationen hast. In der Formel 1 hast du viel mehr Freiheiten. Und im DTM sind die Grundvoraussetzungen noch einmal ganz andere. Da hast du einen vorgegebenen Radstand, über den du eine Karosserie bauen musst ? und musst mit vielen Einheitsteilen arbeiten.?

 

Diese unterschiedlichen Ausgangslagen bestimmen auch die Herangehensweise an die einzelnen Dienstwagen. ?In der Formel 1 musst du ein bestehendes Reglement so gut wie möglich ausnutzen und dabei konsequent bis an die Grenzen gehen. Das muss man im Rallyesport zwar auch, aber dort sind gewisse Sachen gegeben, an denen man nicht vorbei kommt ? etwa der Motorblock, der Radstand oder die Aerodynamik. Da ist viel Intuition gefragt. Im DTM hast du dagegen das Problem, das gewisse Teile für alle gleich sind ? die Bremsen, das Getriebe. Da kannst du dir keine Vorteile verschaffen. Deswegen ist es auch schwer, die anderen zu schlagen.?

 

Steiners Schlussfolgerung: ?Es gibt recht viele, die ein gutes Rallyeauto bauen können ? aber eben nur zu 95 Prozent. Die letzten fünf Prozent hinzukriegen, das ist die große Kunst.?

 

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