Die schwierige wirtschaftliche Lage sorgt nun doch für das plötzliche Ende des Ford-Engagement in der Rallye-WM - trotz des geringen Einsatzes, den man in letzter Einsatz überhaupt noch investierte und trotz der Aussagen zum Jahreswechsel 2011, dass man sich bis Ende 2013 in der Rallye-WM engagieren wird. Aber hohe Verluste - allein im zweiten Quartal musste Ford Europa einen operativen Verlust von 404 Millionen Dollar verdauen - haben zu einem Umdenken geführt.
"Wir haben eine lange und stolze Geschichte in der Weltmeisterschaft. Das machte die Entscheidung nicht einfach", sagte Roelant de Waard von Ford Europa. "Im Moment denken wir aber, es ist besser, wenn wir unser Engagement reduzieren und unsere Ressourcen in anderen Bereichen einsetzen."
Fords langjähriger Partner M-Sport wird weiterhin mit dem Fiesta antreten. Beide Seiten diskutieren Möglichkeiten, wie man sich auch in Zukunft Unterstützung geben kann, aktuell in der Entwicklung des kommenden Fiesta R5, der im März vorgestellt wird. "Ich möchte mich bei Ford für die letzten 16 Jahre bedanken", sagte M-Sport-Chef Malcolm Wilson. "Sie mussten eine schwere Entscheidung treffen und wir hoffen, dass sich unsere technische Partnerschaft in Zukunft fortsetzt."
Wilson, der sein Team auch durch den Weggang von Jari-Matti Latvala neu sortieren muss, weiter: "Priorität hat nun die Bestätigung unseres Programms für 2013. Danach werden wir alle Optionen prüfen und die richtige Richtung für die Zukunft finden."
Ford war seit der Gründung der Rallye-Weltmeisterschaft im Jahr 1973 mit von der Partie gewesen und hat seither 82 WM-Läufe sowie drei Herstellertitel (1979, 2006 und 2007) gewonnen. Nach BMW/Mini ist Ford der zweite Automobilhersteller, der sich binnen einer Woche aus der Topliga zurückzieht. Neben Citroën gehen 2013 aber auch Volkswagen, sowie vereinzelt Hyundai als weiterer Rückkehrer an den Start. Beobachter sind sich ebenso einig, dass M-Sport als Semi-Werksteam im kommenden Jahr weiterhin gute Chancen hat.
