Angriff in Wales

Ford will nun den Marken-Titel

Den Fahrer-Titel sicherte sich erneut Sebastien Loeb, doch die Ford-Truppe macht sich Hoffnung beim Finale in Wales erneut die Markenwertung zu gewinnen.

<strong>GEMISCHTE GEFÜHLE:</strong> Hirvonen feierte den Japan-Sieg, trauerte aber auch dem Titel nach

Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala bescherten Ford bei der Rallye Japan, dem 14. von 15 Saisonläufen der Rallye-Weltmeisterschaft 2008, einen souveränen Doppelsieg. Sie lieferten trotz äußerst anspruchsvoller Bedingungen eine fehlerlose Vorstellung ab. Während der gesamten Veranstaltung kontrollierte das Duo das Geschehen von der Spitze aus. Nach den Läufen in Schweden und der Türkei verbesserte sich Ford mit diesem dritten Zweifach-Erfolg des Jahres seine Chancen, beim Saisonfinale Anfang Dezember in Wales doch noch den dritten Marken-Weltmeistertitel in Folge einzufahren.

 

Schneefall und starker Regen erschwerte den Vollgas-Tanz über die selektiven Schotterstrecken zusätzlich. Am Freitag fielen gleich drei der geplanten zehn Wertungsprüfungen der Witterung zum Opfer. Hirvonen ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und übernahm vom ersten Meter an das Kommando. Auf dem Weg zu seinem dritten Saisonsieg markierte er insgesamt elf Bestzeiten. Sein finnischer Landsmann und Teamkollege Jari-Matti Latvala legte auf vier der 29 Prüfungen die schnellste Zeit vor.

 

„Ich freue mich natürlich über die Wiederholung meines Vorjahres-Erfolgs, bin gleichzeitig aber enttäuscht, dass sich meine Hoffnungen auf den Gewinn der Fahrer-WM nicht erfüllt haben“, erklärte Mikko Hirvonen im Ziel. „Ich gratuliere Sébastien Loeb zum Weltmeistertitel, den er sich redlich verdient hat. Ich konzentriere mich jetzt auf das Duell in der Markenwertung beim Saisonfinale in Wales.“

 

Nach seinem ersten Podestresultat seit der Rallye Türkei Mitte Juni äußerte sich auch Jari-Matti Latvala hochzufrieden. „Es fühlt sich fantastisch an, bei einer Schotterrallye erneut unter die ersten Zwei zu fahren“, so der Youngster. „Die Bedingungen waren die wahrscheinlich schwierigsten, die ich je erlebt habe. Ich kann kaum in Worte fassen, wie viel Wasser in den Wäldern auf der Straße stand. Aber diese anspruchsvollen Rallyes kommen unserem Ford Focus offensichtlich entgegen. Wir hatten das gesamte Wochenende über keinerlei Probleme. Es ist gut zu wissen, dass du in einem Auto sitzt, das auf diesen rauen Pisten hervorragend agiert.“

 

Überschattet wurde der Erfolg des Teams BP Ford Abu Dhabi von dem schweren Unfall des Stobart-Ford-Piloten François Duval am Freitag. Dessen Beifahrer Patrick Pivato brach sich bei der Kollision mit der Streckenbegrenzung Schienbein und Becken. Er befindet sich nach Angaben des Teams noch immer in einem kritischen Zustand. „Patricks Verletzungen haben uns geschockt und machten unser Wochenende schwierig“, bekannte Malcom Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi. „Ein großes Lob an unsere beiden Fahrer zu ihrer unglaublichen Darbietung unter den wahrscheinlich anspruchsvollsten Bedingungen, die je bei einer WM-Rallye herrschten. Das Ergebnis eröffnet uns weiter alle Chancen auf die Titelverteidigung in der Marken-WM.“

 

Mark Deans, Motorsport-Direktor von Ford Europa, ergänzte: „Das gesamte Team arbeitete unermüdlich, um uns diesen Erfolg zu bescheren. Wir haben jetzt die Chance, in Wales den dritten Konstrukteurstitel in Folge zu erobern. Unser Versprechen, bis zum Ende der Saison alles zu geben, zahlt sich jetzt aus und bringt uns im Kampf um die Markenkrone in eine aussichtsreiche Position.“ - Elf Punkte beträgt der Rückstand des Teams BP Ford Abu Dhabi in der Markenwertung auf das Citroën-Team des neuen Fahrerweltmeisters Sébastien Loeb. Ein Doppelsieg beim letzten Saisonlauf in rund einem Monat in Wales würde die Maximalausbeute von 18 Zählern bescheren.

 

Die Bilder der Rallye Japan...

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