Rallye Japan

Ford will Loeb-Titel verschieben

In Japan könnte sich Sebastien Loeb wieder einmal vorzeitig zum Weltmeister krönen. Doch die Ford-Finnen wollen dies verhindern.

<strong>MOTIVIERT:</strong> Auf die guten Japan-Ergebnisse der Vergangenheit will Mikko Hirvonen aufbauen

Nach zwei Erfolgen bei den drei jüngsten Schotterveranstaltungen der Rallye-WM peilt das Ford-Team auch bei der Rallye Japan (9. bis 12. September) den Sieg an. Grund der Zuversicht ist das bisherige Abschneiden im Land der aufgehenden Sonne: Die vergangenen beiden Japan- Rallyes in den Jahren 2007 und 2008 gewann jeweils Ford-Pilot Mikko Hirvonen.

 

Rund um das Rallye-Zentrum Sapporo auf der japanischen Insel Hokkaido erwartet den WM-Tross ein enthusiastisches Publikum. 2008 verfolgten mehr als eine halbe Milion Fans Japans größtes Motorsport-Ereignis, allein 43.000 wurden im Sapporo Dome Zeuge der dortigen Super Special Stages. Beim zehnten von 13 WM-Läufen kehrt das Ford-Team auf seinen bevorzugten Straßenbelag zurück: Die Wertungsprüfungen rund um Japans fünftgrößte Stadt führen über wellige, mittelschnelle bis schnelle Waldwege, deren Schotterbelag oft sehr lose ist. Nach den herbstlichen Bedingungen vor zwei Jahren gehen die Teams wegen des um sieben Wochen früheren Termins der Rallye Japan diesmal von überwiegend trockenen Straßen und Temperaturen um 25 Grad Celsius aus. Sollte es jedoch regnen, verwandeln sich die Pisten schnell in tückische Rutschbahnen.

 

Werkspilot Mikko Hirvonen erzielte bei fünf Japan-Starts einen Sieg und einen dritten Platz. „Mir haben die 2008er-Prüfungen sehr gefallen. Sie waren schnell, flüssig und eher sandig“, berichtet der 30-jährige Finne. „Ich bin gespannt, ob in der Zwischenzeit an den Straßen gearbeitet wurde. Falls nicht, dürften sie ziemlich weich und bei Regen sehr rutschig sein. Dass die Rallye in diesem Jahr früher stattfindet, wird sich kaum auf die Straßenoberfläche auswirken.“ Der Vizeweltmeister räumt ein: „Nachdem ich in Finnland relativ früh ausgefallen bin, fehlen mir natürlich Wettbewerbskilometer auf Schotter. Und weil der Shakedown im Sapporo Dome stattfindet, werde ich auch keine Gelegenheit bekommen, um mich wieder darauf einzustellen. Vielleicht brauche ich etwas Zeit, bis ich meinen Rhythmus finde, aber das sollte kein Problem darstellen. Ich bin schnell genug, um im Kampf um den Sieg mitzureden, und möchte die Saison mit einer Serie guter Ergebnisse abschließen.“

 

Finnland-Sieger Jari-Matti Latvala startet zum vierten Mal in Japan, wo er 2008 als Zweiter hinter Hirvonen Ford einen Doppelsieg schenkte und dabei sein bisher bestes Ergebnis erzielte. „Die Prüfungen sind recht schnell – zum Glück können wir die Kurven trotz der vielen Bäume am Straßenrand gut einsehen“, erklärt der 25-Jährige. „Ich bevorzuge schnelle, flüssige Rallyes wie Neuseeland und Finnland. Japan gehört trotz der engeren Straßen mit in diese Kategorie.“ Der Finne hat mit seinen jüngsten Erfolgen neues Selbstvertrauen getankt und betont: „Ich gehe davon aus, dass ich auf diesen Strecken um einen Podestplatz kämpfen kann. In Finnland fand ich ein gutes Tempo und unser Ford Focus RS WRC ist bei solchen Bedingungen sehr stark. Dass wir bei dem möglicherweise warmen Wetter die weichere Reifenmischung von Pirelli benutzen müssen, könnte zu Schwierigkeiten führen. Andererseits sind die Straßen weich und sandig, die WP-Distanzen nicht übermäßig lang. Deshalb mache ich mir über den Reifenverschleiß keine Sorgen.“

 

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