Van Merksteijn

Ford-Werksteam aus Holland?

Geht es nach Malcolm Wilson und der Familie van Merksteijn, geht 2009 eine weitere Ford-Mannschaft in der M2-Kategorie für Hersteller an den Start.

<strong>PLÄNE:</strong> Peter van Merksteijn überlegt in die WM einzusteigen

Peter van Merksteijn, der als Bauzaunmagnat in den Niederlanden zu reichlich Geld kam, ist mit seinem weiß und violett lackierten Ford Focus ohnehin Stammgast in der Rallye-WM. Neuerdings setzt der Holländer für sich und seinen gleichnamigen Sohn auch gerne zwei Autos ein, wie zuletzt bei der Eifel-Rallye.

 

Ford-Teamchef Malcolm Wilson ermunterte nun das Vater-Sohn-Gespann, doch ein Zweiwagen-Team in die Rallye-WM zu bringen und rannte offene Türen ein. Van Merksteijn Senior und sein Sohn sollen ab 2009 neben der Munchi’s-Mannschaft auf dem Service-Platz einquartiert werden. Das benachbarte Ford-Werksteam stellt Ingenieure ab, um die beiden Autos zu betreuen, da Peter van Merksteijn aber ohnehin ein komplettes Team mit Lastwagen und Equipment hat, wünscht er einen selbstständigeren Auftritt.

 

Finanziell und organisatorisch sind sich Wilson und van Merksteijn einig, der entscheidende Stolperstein findet sich in den Ausschreibungsbestimmungen der Motorsport-Behörde FIA. Diese will Teams in der M2-Herstellerwertung wie bisher verpflichten, an mindestens zehn WM-Läufen mit zwei Autos anzutreten. Da ab 2009 der Kalender allerdings von 15 auf zwölf Läufe reduziert wird, will Wilson durchsetzen, dass die Semi-Werksteams aus Kostengründen lediglich an acht teilnehmen müssen. Laut Wilson fordert dies auch die argentinische Munchi’s-Truppe, die sich trotz des Rückzugs von Luis Perez-Companc auf eine weitere Saison in der WM eingerichtet hat, bei zehn WM-Läufen 2009 aber aussteigen will. „Wir reden gerade mit der FIA, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ich denke, auch dort hat man lieber zwei Teams als gar keins.“

 

Was die Fahrer-Besetzung der Niederländer betrifft, soll Peter van Merksteijn Junior alle acht Rallyes bestreiten, da der Senior aus Zeitgründen diese Menge nicht schafft, wird für diese Rallyes ein Ersatzmann gesucht. Weil der Belgier Eddie Chevalier beim Junior als Beifahrer fungiert und in der WM zuweilen neben Francois Duval Platz nimmt, will die Gerüchteküche schon wissen, dass der schnelle Wallone die erste Wahl im holländischen Stall ist, doch das hält Malcolm Wilson für gänzlich unwahrscheinlich: „Francois hat mit Structo einen eigenen Sponsor, der eher Konkurrenz für van Merksteijn ist.“

 

Wilson sähe zudem Duval lieber weiter im Stobart-Team, wo gerade die Suche nach einem Budget für die Fortsetzung des WM-Programms auf vollen Touren läuft. Auch dort trommelte der Buschfunk bereits, Henning Solberg wechsle mit seinem Sponsor Expert (Elektromärkte) zum geplanten M2-Team von Subaru, doch außer der Familienzusammenführung (Bruder Petter im Werksteam) spricht zurzeit nichts für einen Wechsel. Erst bei der Finnland-Rallye bewies Stobart mit Rang fünf für Henning, dass man Petter im Ford gut genug hinter sich halten kann.

 

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