Deutschland - WP2

Ford verzockt sich gewaltig

Reifenroulette auf der zweiten Prüfung der Rallye Deutschland. Heftiger Regen setzte die Strecke teilweise unter Wasser und Ford ging baden. Nur die Citroën-Piloten waren perfekt bereift.

<strong>ÜBERRUMPELT:</strong> Ford rechnete nicht mit dem starken Regen auf WP2

Der Wetterfrosch von Météo-France wusste es bereits am Mittwochabend: "Auf der zweiten Prüfung wird es einen kurzen aber kräftigen Regenschauer geben." Mit dieser Vorhersage traf "Baumholder", so sein Spitzname im Citroën-Team, voll ins Schwarze. Die beiden Werksautos von Sebastien Loeb und Sebastien Ogier waren perfekt bereift, auf den 22.47 Wertungskilometern nahm man der Konkurrenz von Ford über 30 Sekunden ab.

 

Die Ford-Finnen Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala hatten härtere Reifen als die Citroën-Piloten gewählt und konnten auf der ersten Prüfung, die noch völlig trocken war, das Tempo bestimmen. Doch dann öffnete der Himmel seine Schleusen und spülte die aufkeimende Hoffnungen in den Weinberg. "Ich hatte am Ende der Prüfung so viele Aha-Erlebnisse, dass ich froh bin, überhaupt im Ziel zu sein", ächzte Latvala und Hirvonen gestand: "Wir haben überhaupt nicht mit Regen gerechnet."

 

Nicht nur die beiden Ford-Finnen verloren jede Menge Zeit. Petter Solberg verpasste einen Abzweig und rutschte in einen Graben. Es dauerte über eine Minute ehe sich der Norweger aus seiner misslichen Lage befreien konnte.

 

Im Gegensatz zur Konkurrenz, die auf eine harte Reifenmischung setzte, gingen die beiden Werks-Citroëns einen unkonventionellen Weg. Rechts ließen sie die harte, links die weiche Mischung aufziehen. In den Kofferraum kamen zwei softe Ersatzreifen, damit konnte man während der trockenen Auftaktprüfung in Reichweite der schnellen Fords bleiben und anschließend eiskalt den Vorteil ausspielen. Sebastien Ogier kann sich im Moment mit nur 1.3 Sekunden Vorsprung vor Sebastien Loeb an der Spitze behaupten. "Wir haben am Ende der Prüfung etwas langsamer gemacht, weil unheimlich viel Wasser auf der Straße stand", erklärte Loeb den nach seinen Maßstäben verhaltenen Start in Deutschland.

 

Auch den beiden Mini-Piloten Dani Sordo und Kris Meeke gelang im Starkregen der Sprung nach vorn. Nach dem Pech von Petter Solberg rutschen sie auf die Plätze fünf und sechs nach vorn. Mads Östberg und Henning Solberg liegen nach zwei Prüfungen auf dem achten bzw. neunten Rang.

 

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