WM 2012

Ford: Mit breiter Brust nach Mexiko

Nach erfolgreichen Testfahrten in Spanien und Frankreich fiebern die beiden Ford-Werkspiloten Jari-Matti Latvala und Petter Solberg der ersten Schotter-Rallye der Saison entgegen.

<strong>VORFREUDE AUF MEXIKO:</strong> Ford will beim ersten Schotterlauf des Jahres erneut glänzen

Die Rallye Mexiko bildet den Auftakt für insgesamt sechs aufeinanderfolgende Schotter-Läufe. Am vergangenen Montag und Dienstag absolvierte Jari-Matti Latvala in der Nähe von Málaga in Südspanien ausgiebige Testfahrten, um sich auf die dritte Rallye des Jahres vorzubereiten. Er spulte dabei insgesamt 488 Kilometer ab.

 

„Die Bedingungen am ersten Tag kamen den mexikanischen sehr nahe“, erklärte der 26-jährige Finne. „Der Fahrbahnbelag war im Grunde identisch zu dem in Mexiko und die Temperaturen lagen bei 24 Grad. Ideale Voraussetzungen also. Es dauerte nur kurz, bis ich mich wieder an das Fahren auf Schotter gewöhnt hatte – die letzte Rallye auf diesem Untergrund liegt schon etwas zurück. Wir hatten eine 54 Kilometer lange Wertungsprüfung simuliert, die ich drei Mal nacheinander gefahren bin. Das war eine ideale Vorbereitung für die WP ‚Guanajuatito’ der Rallye Mexiko, die mit 54,76 Kilometern zu den längsten der gesamten Saison zählt.“

 

Obwohl die Pisten der Rallye Mexiko nicht ganz so Material-mordend sind wie etwa die Rallye Griechenland, so stellen sie die Turbo-Allradler dennoch vor extreme Beanspruchungen. Insbesondere die Abflusskänale aus Beton, die immer wieder quer zur Fahrrichtung verlaufen, belasten die Fahrzeuge stark.

 

„Im Grunde müssen wir bei jeder Rallye eine möglichst saubere Linie fahren – in Mexiko jedoch ist dies besonders wichtig, denn aufgrund der großen Höhe verfügen die Motoren über eine geringere Leistung. Wenn Du also einen Fehler machst und von der Ideallinie abkommst, ist der Zeitverlust deutlich größer, da beim Beschleunigen ein paar PS fehlen. Außerdem ist es eine große Herausforderung, den jeweils passenden Gang für eine Kurve zu finden. Eine Passage, die Du im Training noch für den vierten Gang notiert hast, kann während der Rallye unter Umständen nur noch im dritten Gang gehen“, erläuterte Latvala.

 

Petter Solberg, der zweite Werkspilot von Ford, musste seine Testfahrten bis zum gestrigen Donnerstag unter erschwerten Bedingungen absolvieren: Der Norweger litt unter einer Grippe. Doch der 37-Jährige zeigte sich gewohnt gut gelaunt: „Mich hält nichts vom Fahren ab! Ich konnte den Ford Fiesta RS WRC hier und bei einem eintägigen Test in Frankreich vergangene Woche erstmals auf Schotter bewegen. Wie bereits während der Testfahrten auf Asphalt und Schnee habe ich mich im Auto schnell sehr wohl gefühlt“, berichtete der Weltmeister von 2003.

 

„Zu Beginn bin ich mit dem gleichen Setup wie Jari-Matti Latvala gefahren und habe dann einige kleine Anpassungen vorgenommen, um das Auto meinem Fahrstil anzupassen. Wir haben deutliche Fortschritte gemacht und ich bin mit dem Ergebnis der Testfahrten sehr zufrieden. Vor uns liegt die erste Schotter-Rallye der Saison. Jetzt kommt die WM so richtig in Schwung. Du musst Deinen Fahrstil an die große Höhe anpassen. Da aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts in der Luft weniger Motorleistung zur Verfügung steht, dürfen wir nicht so hart attackieren. Besser ist es, einen runden Fahrstil zu entwickeln. Die Rallye Mexiko war bislang ein gutes Pflaster für mich. Es wäre toll, wenn ich meinen guten Saisonstart mit einem weiteren Top-Ergebnis krönen könnte“, meinte Solberg abschließend.

« zurück