WRC 2021

Flott in Flandern: Die Ypern-Rallye feiert WM-Premiere

Ein Fall für Kenner. Die schwierige Asphaltstrecken der Rallye Ypern verlangen technisch saubere Fahrt auf der einen und viel Mut beim "Cutten" in Kurven auf der anderen Seite. Jetzt gibt die Veranstaltung ihr Debüt in der Weltmeisterschaft.

Am kommenden Wochenende steht mit der 'Ypern' in Flandern nach vier Schotterveranstaltungen wieder Asphalt als Straßenbelag auf dem Programm. Auch wenn das 35.000-Seelen-Städtchen westlich von Brüssel und nahe der französischen Grenze neu auf der WM-Landkarte ist, so zählt die Rallye selbst zu den Klassikern dieses Sports. Nach der Corona-bedingten Zwangspause im vergangenen Jahr, als sie schon einmal als Austragungsort eines WM-Laufs vorgesehen war, blickt die "Ypern" nun ihrer 56. Ausgabe entgegen.

Die Rallye Ypern setzt bei ihrem lang ersehnten Aufstieg in den WM-Kalender auf ein neues Konzept. Die Freitags- und Samstagsetappen entsprechen dem bekannten Format dieser Traditionsveranstaltung und führen die Crews über technisch anspruchsvolle, zumeist einspurige Asphaltwege, die gerne von heimtückischen Wassergräben flankiert werden.

Ständig wechselnde Grip-Verhältnisse gehören dabei ebenso zur Tagesordnung wie rechtwinklige Abzweige. Das "Cutten" in Kurven - also das Abkürzen auf der Innenseite - verwandelt die vormals griffige Straßenoberfläche ruckzuck in eine schwierig einzuschätzende Rutschbahn. Kommt noch Regen dazu, verwandelt sich die "Ypern" schnell in eine Angelegenheit für Routiniers und Spezialisten. An den ersten beiden Rallye-Tagen stehen insgesamt 16 Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 255,26 Kilometer auf dem Programm.

Für das Finale am Sonntag verlässt der Rallye-Zirkus bereits am frühen Morgen den pittoresk in der Altstadt von Ypern angesiedelten Service-Park und tritt die Reise gen Osten zur gut 300 Kilometer entfernten Grand Prix-Rennstrecke von Spa-Francorchamps an. Auf dem auch als "Ardennen-Achterbahn" bekannten Formel 1-Kurs sowie dem angefügten RallyCross-Parcours finden ab 8:30 Uhr vier weitere WP über insgesamt 40,52 Kilometer statt. Die sogenannte "Power Stage", auf der sich die Fahrer bis zu fünf WM-Punkte zusätzlich sichern können, setzt ab 12:18 Uhr den Schlusspunkt.

„Die ,Ypern' ist absolut knifflig und normalerweise eine Sache für Spezialisten“, blickt M-Sport-Teamchef Richard Millener voraus. „Mit einer gewöhnlichen Asphalt-Rallye hat sie mit ihren engen Abzweigen und Kurven, die sich durch das allgegenwärtige ,Cutten' schnell in rutschige Pisten verwandeln, wenig gemeinsam. Das gilt erst recht, wenn auch noch Regen hinzukommt - so wie bei unseren Testfahrten in der vergangenen Woche.“

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