Viel konnte die FIA bislang zur Vermarkter-Krise in der Rallye-WM nicht beitragen. Nach der Pleite von North One Sport scheiterten die Verhandlungen mit Eurosport Events und auch die weltweite Verbreitung der TV-Bilder geriet ins Stocken. Diese müssen vorerst von den Veranstaltern selbst produziert und TV-Sendern angeboten werden.
Besonders hart traf es die Schweden. Sie mussten in kürzester Zeit die neue Aufgabe bewältigen und fand erst in letzter Minute eine Lösung. Die finnische Firma Filmworks produzierte erstklassige TV-Bilder und konnte immerhin 30 TV-Stationen beliefern, die in 120 Ländern Bilder vom Sieg Jari-Matti Latvalas zeigten. Die offiziellen Zahlen hören sich allerdings besser an, als sie es tatsächlich sind. Im wichtigen Kernmarkt Deutschland übertrug lediglich der Spartensender Motors TV Bilder aus Schweden.
Doch in die zentrale TV-Vermarktung soll nun Bewegung kommen. "Ohne in Details gehen zu können, aber wir arbeiten daran, eine zentrale Verwertung zu organisieren. Wir denken, dass wir in einigen Tagen mehr dazu sagen können", erklärte Jarmo Mahonen, Präsident der FIA-Rallyekommission, gegenüber Autosport. "Die Produktion ist weniger das Problem. Das ist nur ein kleiner Teil. Der größere ist für einen weltweiten Vertrieb zu sorgen und das sehr schnell." Laut Mahonen prüft die FIA im Moment, ob sie die Vermarktung der Bilder selbst in die Hand nimmt, oder an Dritte überträgt. "Das können auch Agenturen machen, von denen es weltweit einige gibt", so der Finne.
Für die Schweden ist das nur ein schwacher Trost. Sie müssen zusätzliche Produktionskosten in Höhe von 300.000 Euro finanzieren und riefen bereits Rallyefans weltweit zur Unterstützung auf.