WM 2012

FIA kämpft um Mini

FIA-Präsident Jean Todt schickt seine beiden wichtigsten Rallyeleute nach München, um mit BMW über den Verbleib der Marke Mini in der Weltmeisterschaft zu reden. Michele Mouton und Jarmo Mahonen sollen eine Lösung für die angespannte Situation finden.

<strong>DISKUSSION:</strong> Die FIA möchte die Marke Mini nicht verlieren

Die Frist zur Einschreibung als Hersteller in die Rallye-WM 2012 ist verstrichen. Neben Citroën, Ford und dem Palmeirinha Rally-Team rund um Paul Nobre, gibt es keine weiteren Anmeldungen. Prodrive und Mini ließen den Termin verstreichen und verwiesen auf die angespannte Lage durch die Insolvenz der Promoter-Muttergesellschaft CSI.

 

Doch das war nur die halbe Wahrheit. Noch immer fehlt Prodrive das nötige Budget für die gesamte Saison. Kris Meeke musste seinen Sitz bereits räumen, damit das Cockpit im zweiten Werksauto künftig an Bezahlfahrer verkauft werden kann. Die Fans kochten vor Wut und der entstandene Imageschaden wirft einen großen Schatten auf das Programm. "Das ist sicherlich keine schöne Situation und natürlich wollten alle Beteiligten, dass wir wie ursprünglich geplant mit zwei Autos und mit den zwei Fahrern Dani Sordo und Kris Meeke alle 13 WM-Läufe bestreiten. Das war nicht möglich und wir mussten eine Lösung finden. Priorität hat, Mini als Hersteller in der Weltmeisterschaft 2012 zu haben", erklärte ein Sprecher gegenüber Autosport.

 

Mini weigert sich weiterhin, dringend benötigtes Geld nachzuschießen, die Suche nach Sponsoren liegt in den Händen von Prodrive, heißt es in München. Dies sei in der gemeinsamen Vereinbarung klar geregelt. Nicht nur die unklare Lage über die künftige Vermarktung der Meisterschaft erschwere die Situation, bei BMW bereitet man den Ausstieg aus dem Projekt vor. 

 

Jetzt schreitet die FIA ein. Präsident Jean Todt schickte seine beiden wichtigsten Rallyeleute nach München, um mit BMW über den Verbleib der Tochtermarke Mini in der Weltmeisterschaft und die Homologation der Autos zu reden. Michele Mouton und Jarmo Mahonen müssen retten, was noch zu retten ist. Sollte die FIA tatsächlich Mini/Prodrive als Hersteller nachträglich zulassen, dürfte dieser Schritt an klare Bedingungen geknüpft sein. Dabei geht es nicht nur um die Weiterentwicklung der Autos, sondern vor allem um die Teilnahme an möglichst vielen WM-Läufen 2012. Doch dafür fehlt Prodrive das Geld. Jetzt muss der Weltverband das bestehende Reglement verbiegen, damit Prodrive/Mini trotz eines reduzierten Programms als Hersteller auftreten kann.

  

"Wir wollen Teil der Weltmeisterschaft sein und die FIA möchte uns dabei haben. Die Herausforderung besteht jetzt darin, den richtigen Weg zu finden, den alle Seiten akzeptieren können", hieß es aus Prodrive-Kreisen.

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