Um es kurz zu machen: Es war nicht der Saisonauftakt, den sich Ott Tänak vorgestellt hatte. Am Samstag fing sich der Este zwei Reifenschäden (WP9 und WP10) ein und weil er nur ein Ersatzrad in seinen Hyundai i20 WRC geladen hatte, kam es, wie es kommen musste: Tänak und Beifahrer Martin Järveoja erreichten den Servicepark in Gap nur mit drei intakten Rädern – hinten rechts war nur noch die Felge zu sehen.
Damit hatte Tänak gegen Artikel 34.1.5 des Sportlichen Reglements der Rallye-WM sowie gegen Artikel 12.2.1.h des Internationales Sportgesetz der FIA verstoßen, denn auf den Verbindungsetappen, die sich üblicherweise im öffentlichen Straßenverkehr befinden, müssen die Fahrzeuge verkehrstauglich sein.
Die Quittung folgte am Sonntagnachmittag. Während Titelkonkurrent Sebastien Ogier seinen achten Monte-Sieg feierte, musste Hyundai-Teammanager Alain Penasse bei den Sportkommissaren antreten und das Verhalten seines Fahrers erklären. Nach einer zehnminütigen Anhörung wurde das Urteil gefällt: Tänak und Järveoja werden für einen WRC-Lauf gesperrt. Allerdings wurde die Strafe für bis zum Ende des Jahres 2021 zur Bewährung ausgesetzt. Sie tritt automatisch in Kraft, wenn die beiden noch einmal gegen Artikel 34.1.5 verstoßen. Im Fußball würde man von einer Gelben Karte sprechen.