RALLYE SCHWEDEN

Fällt der Rekord an Colins Crest?

Mikko Hirvonen und Sebastien Ogier flogen am legendären Schweden-Zuschauerpunkt „Colins Crest“ bisher am weitesten, doch offiziell besitzen andere Fahrer den Rekord.

<strong>FLIIIEG:</strong> Mikko Hirvonen schaffte 2006 stolze 40.8 Meter an 'Colins Crest'

Es ist eine Sprungkuppe, an der kaum jemand etwas sieht und trotzdem ist es der Zuschauerpunkt der Rallye Schweden schlechthin. 30.000 Promille verteilt auf 10.000 Fans sorgen für Festtagsstimmung an jenem Streckenabschnitt der Vargåsen-Prüfung wo sich einst der unvergessene Colin McRae so eindrucksvoll seinen Weg durch den Wald bahnte, dass die Schweden eine Kultstätte für den Schotten erschufen, über die Rallye-Poet Thomas Senn schrieb: „Das ist nicht wirklich Rallye gucken. Das ist mehr Rallye erleben.“

Auch in diesem Jahr wird der wagemutigste Springer mit einer eigenen Trophäe belohnt, allerdings ist die Weitenjagd eher nebensächlich. Die Cracks versuchen lieber, die kurz darauf folgende Rechtskurve optimal zu erwischen.

Die bisherigen Gewinner waren:
2006: Mikko Hirvonen 41 Meter*
2007: Thomas Schie 38 m*
2008: Khalid Al Qassimi 36 m
2009: nicht gefahren
2010: Marius Aasen 37 m
2011: Ken Block 37 m

2012: Ott Tänak 32 m
2013: Thierry Neuville 35 m
2014: Juho Hänninen 36 m

Letzterer wird seine Leistung nicht wiederholen können. Hänninen sagte den geplanten Schweden-Einsatz im DS 3 WRC aus Budgetgründen kurzfristig ab.

Ganz nebenbei: Der vom Volkswagen-Team verkündete Weltrekordsprung von Sebastien Ogier findet in der offiziellen Geschichte von Colins Crest keine Beachtung. Der Franzose schaffte im Vorjahr zwar die 41 Meter-Marke, jedoch erst im zweiten Durchgang. Offiziell gewertet wird nur der erste Versuch. Auch die Weite von Mikko Hirvonen aus dem Jahr 2006 taucht nicht auf. Erst seit 2008 wird offiziell eine Trophäe vergeben. Immerhin kann sich der Finne rühmen, als erster Fahrer über 40 Meter geflogen zu sein. Solch ein mutiger Einsatz hätte Namenspatron Colin McRae sicherlich gefallen. Der sprang 1995 zwar nicht annähernd so weit, aber weil es seinem Sprung auf keinen Fall an Quere fehlte, hinterließ er bleibenden Eindruck im Värmland.

*inoffiziell

VIDEO: Sebastien Ogier 41 Meter Sprung

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