Ein Finale, das es in sich hatte: Beim letzten Tag der Rallye Finnland waren mehr als 130 Wertungskilometer durch die finnischen Wälder zurückzulegen – unter anderem flogen die Fahrer zwei Mal durch die berüchtigte Wertungsprüfung „Ouninpohja“. Für reichlich Action sorgten dabei erneut Thierry Neuville und Mads Östberg, die sich im Kampf um Platz zwei nichts schenkten. Die Entscheidung fiel auf „Ouninpohja“.
Zum Start in den dritten Tag hatte Thierry Neuville nach einer verpassten Abzweigung Rang zwei erst einmal wieder an WP-Sieger Östberg abgegeben. Mit dem Sieg der zweiten WP und der drittschnellsten Zeit auf Ouninpohja - nur 0,1 Sekunde langsamer als Hirvonen, gegenüber 1:18 Minuten bei seiner Premiere 2012 - eroberte Neuville Platz zwei zurück, bis sich direkt im Anschluss dann Östberg mit seiner nächsten Bestzeit - 3,1 Sekunden schneller als Neuville - wieder vorbei schob.
Der Norweger startete mit 2,8 Sekunden Vorsprung in die letzte Schleife und verteidigte trotz eines weiteren WP-Siegs von Neuville Rang zwei bis zum zweiten Flug durch Ouninpohja. Mit 0,1 Sekunde Vorsprung ging Östberg in die berühmteste WP Finnlands, war allerdings langsamer als Neuville. Als Östberg dann einem großen Stein mitten auf der Strecke ausweichen musste, war das Duell endgültig entschieden.
Bei seiner zweiten Finnland-Rallye auf Rang zwei, und Thierry Neuville stahl mit dem Sieg bei der Power Stage zum Abschluss auch noch Sieger Sébastien Ogier die Show. Mit insgesamt 21 Punkten schließt der 25-Jährige in der WM-Wertung zu Jari-Matti Latvala auf Platz zwei auf (91 Punkte). „Ich liebe dieses Auto einfach. Es gab keine einzige Panne und wir hatten das Vertrauen, bis ans Limit zu gehen. Pech war natürlich der Plattfuß bei der zweiten Etappe, aber Nico und ich haben einen wirklich guten Job gemacht“, sagte Neuville im Ziel.
„Besonders stolz bin ich auf meine Leistung in der WP Ouninpohja. Klar wäre es schön gewesen, die neue Bestmarke zu setzen, aber ich wollte unbedingt ankommen“, sagte Neuville, der zu dem Zeitpunkt über Östbergs Schwierigkeiten Bescheid wusste und dann auch noch den Citroën von Kris Meeke neben der Strecke sah. „Also haben wir Sébastien den Rekord überlassen“, grinste der Belgier. „Das M-Sport Team hat perfekt funktioniert. Die Finnen hier zu schlagen, ist nunmal nicht einfach. Zwei Autos auf das Treppchen zu stellen, ist wirklich eine großartige Leistung!“
Nach dem schlechten Saisonstart war Östberg selbst über Rang drei glücklich. „Dieses Ergebnis bedeutet mit sehr viel. Ich habe mein Vertrauen zurück gewonnen. Wir sind dieses Mal ohne Zwischenzeiten der anderen gefahren und haben uns nur auf uns selbst konzentriert. Das hat wohl funktioniert. Natürlich haben wir Pech gehabt, aber alles in allem war das eine wirklich gute Rallye für uns!“
M-Sport konnte einen weiteren Erfolg feiern. Mit dem Finnen Jari Ketomaa fuhr der Ford Fiesta R5 bei seinem ersten Auftritt in der WRC2 gleich zum Sieg, was auch schon mit dem Ford Focus RS WRC im Jahr 2006, 2010 dem Ford Fiesta S2000 und 2011 dem Ford Fiesta RS WRC gelungen war.
