Rallye Finnland - nach WP23

Erster Sieg für Ogier in Finnland

Sébastien Ogier gewinnt die Rallye Finnland vor Thierry Neuville, der sich auch auf der Power Stage durchsetzt. Mit Mads Östberg auf Rang drei muss das Treppchen dieses Jahr ohne Finnen auskommen. Für Citroën bleiben nur die Plätze hinter dem Podium.

Sébastien Ogier - VW Polo R WRC - Rallye Finnland
<STRONG>IM WEITFLUG ZUM SIEG:</STRONG> Ogier holt sich den ersehnten Triumph in Finnland

„Ich habe immer davon geträumt, diese Rallye zu gewinnen, jetzt ist der Traum wahr geworden. Ein wunderbares Gefühl - und ein weiterer großer Schritt in Richtung Titel“, jubelte Finnland-Sieger Ogier, der die WM-Wertung jetzt mit 181 Punkten anführt, im Ziel. Der Franzose fuhr im VW Polo zwölf Bestzeiten ein und gewann so mehr als die Hälfte der Wertungsprüfungen. Ogier beendet den achten Saisonlauf mit 36,6 Sekunden Vorsprung. „Wir hatten einfach die richtige Strategie: Angreifen, wenn es nötig ist, und ansonsten vom Gas gehen, um das Auto zu schonen.“ Außerdem pulverisierte Ogier mit einer Zeit von 15:08,9 Minuten in einem Schnitt von 130,7 km/h den Rekord der WP Ouninpohja (15:17,3).

 

Schnellster zum Abschluss war allerdings Thierry Neuville, der nach dem Kampf um Platz zwei auch noch die Power Stage für sich entschied und damit zum ersten Mal die drei Zusatzpunkte einsackt. Darauf hatte auch Jari-Matti Latvala ein Auge geworfen. Allerdings musste der Finne, der nach dem Ausfall am Donnerstag im Gesamtklassement nur noch unter ferner liefen zu finden war, als Dritter auf die Strecke. Latvala gab alles, musste sich aber nicht nur Neuville, sondern auch dem Volkswagen-Teamkollegen Ogier geschlagen geben. Immerhin muss Latvala durch den dritten Platz und einen WM-Zähler keine Nullnummer verbuchen.

 

Fünf-Sterne-Finale

 

Der letzte Tag wurde durch das packende M-Sport-Duell um Platz zwei bestimmt. Thierry Neuville startete übermotiviert, schoss bei einer Abzweigung geradeaus und verlor den zweiten Rang an Mads Östberg. Nach dem ersten Flug durch Ouninpohja eroberte er Platz zwei aber zurück, bis sich zur Mittagspause dann Östberg wieder auf den Platz hinter Ogier schob. Auf der letzten Schleife blieb es weiter äußerst eng, aber bis Ouninpohja2 konnte Östberg Platz zwei verteidigen - mit einer Zehntelsekunde Vorsprung.

 

Und Ouninpohja brachte dann die Entscheidung: Laut Zwischenzeiten war Neuville auf dem Durchmarsch, ein Felsbrocken in Östbergs Weg beendete das Duell dann endgültig. Zum zweiten Mal landen Thierry Neuville und Co Nicolas Gilsoul bei einem WM-Lauf auf Rang zwei. „Nicolas und ich haben einen super Job gemacht! Wir hatten ein bisschen Pech mit den Reifenschäden, aber Platz zwei ist einfach unglaublich“, strahlte Neuville. Im WM-Stand zieht Neuville mit Latvala gleich (91 Zähler). „Das wird eine rauschende Party ... Und ich freue mich jetzt total auf Deutschland!“

 

Auch wenn für Mads Östberg am Ende nur Platz drei raussprang, konnte er sich über das Resultat freuen. „Ein gutes Wochenende, wir haben eine ganze Rallye lang an der Spitze gekämpft. Die Saison war bisher nicht einfach. Es ist schön, zurück zu sein!“ Für Mikko Hirvonen blieb nur der undankbare vierte Platz. Auch auf der Power Stage lief es nicht wie geplant. „Bei zwei Kreuzungen ging es ein bisschen zu weit geradeaus. Wir haben dieses Wochenende so manchen Moment überleben müssen. Aber wir sind im Ziel“ - im Gegensatz zu Teamrivale Kris Meeke, der ein spätes Drama erlebte und seinen Citroën in Ouninpohja aufs Dach legte.

 

Ende gut ...

 

Dadurch rückt Dani Sordo, der ein sehr durchwachsenes Wochenende durchlebte und beinahe vom Glauben abfiel, noch auf einen einigermaßen versöhnlichen fünften Rang vor. Trotzdem: „Ich bin von mir selbst enttäuscht. Alles andere war gut, nur meine Leistung nicht“, meinte der selbstkritische Sordo im Ziel. Auch Evgeny Novikov fand, dass es nicht seine beste Rallye war. „Aber gut, der sechste Platz ist okay und es gab auch positive Momente“, sagt der Russe, der am Freitag laut Urteil der Stewards Kris Meeke behindert hatte und viel Kritik einstecken musste. PG Andersson und Andreas Mikkelsen schaffen es nach den Problemen immerhin noch in die Punkte (Rang acht und zehn).

 

In der WRC2 setzt sich Jari Ketomaa mit anderthalb Minuten Vorsprung auf Robert Kubica durch, die beiden sammeln mit Gesamtrang sieben und neun außerdem WM-Punkte. Ketomaa sorgt für beim ersten Auftritt für den ersten Sieg des Ford Fiesta R5. Und Finnland darf sich zumindest über zwei Klassensieger freuen, denn Andreas Amberg gewann am Mittag die Junior-Wertung. In der WRC3 setzt sich Keith Cronin durch.


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