WM 2016

Eric Camilli – Der Wunschkandidat von Wilson

Mit der Verpflichtung von Eric Camilli sorgte Malcolm Wilson für Verwunderung. Doch der M-Sport-Chef ist von den Fähigkeiten des Franzosen überzeugt und hat ihm einen Zweijahres-Vertrag mit Option auf eine Verlängerung gegeben.

Eric Camilli kann sein Glück kaum fassen. Er wird in den kommenden zwei Jahren Werksfahrer von M-Sport sein und hat gute Chancen, auch darüber hinaus in einem Werksauto zu sitzen. „Eine einmalige Gelegenheit für mich und ich bin sehr stolz darauf“, sagte der 28-jährige, hinter dem eine Karriere im Zeitraffer liegt, die zwar schon 2008 begann, aber erst vor vier Jahren nach dem Sieg in der berühmten französischen Nachwuchssichtung Rally Jeunes so richtig Fahrt aufnahm.

Nachdem er 2013 in der Junior-WM auf sich aufmerksam machen konnte, nahm ihn die Toyota Motorsport GmbH (TMG) in das Nachwuchsprogramm auf und ermöglichte Einsätze in der WRC2. Als der Franzose auch in dieser Serie brillieren konnte, wurde Malcolm Wilson auf ihn aufmerksam. Schon während der Rallye Deutschland deutete der M-Sport-Chef mehrfach auf die Ergebnislisten und meinte vielsagend: „Schaut euch diesen Jungen an.“

Spanien als Schlüsselmoment

Der eigentliche Schlüsselmoment war jedoch die Rallye Spanien. „Eric hat die Werks-Skodas mit unserem jetzigen Fiesta R5 auf Asphalt bezwingen können. Weil wir wissen, wie gut unser R5 jetzt ist und wir wissen wie schnell die Fabias sind, können wir diese Leistung sehr gut einschätzen“, verriet Wilson gegenüber ‚WRC live’. Beim Saisonfinale in Wales lieferte Camilli die letzten Argumente für seine Verpflichtung, obwohl er den Sieg auf der letzten Prüfung verlor. „Aber Schuld dafür war ein technisches Problem und für mich war Eric der eigentliche Gewinner der Wales Rally GB, einer Rallye, die er zuvor nicht kannte und die in diesem Jahr besonders anspruchsvoll war“, lobte der M-Sport-Chef.

Kein Pay-Driver

Wilson hatte die letzte Bestätigung bekommen und setzte alles daran, Camilli zu sich zu lotsen. „Er musste zunächst aus seinem TMG-Vertrag entlassen werden. Aber dafür haben wir eine Lösung gefunden, als ich ihm einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Option auf Verlängerung angeboten habe“, verriet Wilson, der gleichzeitig dem Gerücht widerspricht, dass Camilli für seinen Platz im M-Sport-Team bezahlen muss. „Da ist absolut nichts dran. Wir haben ihn kontaktiert und nicht anders herum.“

Bei M-Sport ist man vom Talent des Neuzugangs so überzeugt, dass man Camilli schon jetzt als potenziellen Nachfolger von Sebastien Loeb und Sebastien Ogier sieht. „Ich bin mir sicher, sollte seine Entwicklung so weitergehen wie bisher, dann kann er eines Tages Weltmeister werden“, meinte Wilson abschließend.

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