Ogier nur Fünfter

Elfyn Evans gewinnt Rallye Finnland

Die Rallye-Weltmeisterschaft wird doch noch einmal spannend. Elfyn Evans holt sich in Finnland die volle Punktzahl und verkürzt den Rückstand auf Sebastien Ogier deutlich.

Sein fünfter Sieg in der Weltmeisterschaft ist vielleicht sein bedeutsamster Erfolg. Zusammen mit Beifahrer Scott Martin gewinnt Elfyn Evans die Rallye Finnland und trägt sich in die Geschichtsbücher ein. Nur wenigen Fahrern ist es bislang gelungen, die Finnen in ihrer Heimat zu besiegen. Mit der Bestzeit auf der abschließenden Power Stage holt sich der Toyota-Pilot außerdem die volle Punktzahl und kann im Titelrennen viel Boden gut machen. Noch liegt sein Teamkollege Sebastien Ogier mit 190 Punkten in Führung, doch Evans hat nun 166 Zähler auf seinem Konto. 

„In Estland hatten wir noch einige Probleme, konnten aber während der Tests einige Änderungen am Auto vornehmen. Dazu spielte uns die Startposition am Freitag in die Hände und ich habe schnell das nötige Vertrauen aufgebaut“, so Evans. 

Für Ogier war es dagegen ein gebrauchtes Wochenende. Als erster Fahrer in die Rallye gestartet fand der Franzose lange Zeit nicht den richtigen Rhythmus und kam erst am Samstagnachmittag in Fahrt. Doch da war der Zug an der Spitze längst abgefahren. Zur Krönung des Wochenendes bekam er auch noch eine Strafminute aufgebrummt, weil sich während der Prüfung der Kinnriemen seines Helmes gelöst hatte und ein plötzlicher Leistungsverlust auf den letzten Kilometern krönte die Sache. „Auf keinen Fall war das unsere beste Rallye. Jetzt freue ich mich auf die Asphaltläufe“, so Ogier.

Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala musste sich im Ziel aber nicht nur um die Stimmung von Ogier kümmern, auch Kalle Rovanperä benötigte Zuwendung. Als Mitfavorit in die Rallye gestartet, prallte der 21-jährige am zweiten Tag heftig gegen einen Schotterhaufen und verletzte sich dabei am Rücken. Zwar startet Rovanperä am Sonntag noch einmal um weitere Erfahrungen zu sammeln, musste die Sache aber betont langsam angehen lassen. 

Sein künftiger Teamkollege Esapekka Lappi startete nach langer Zeit endlich wieder in einem World Rally Car. Die Pause ließ sich der Finne nicht anmerken und turnte von Beginn an munter in der Spitze mit. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Rallye keine einzige Bestzeit an einen einheimischen Fahrer ging. Dass zum dritten Mal kein Finne auf dem Podium steht, dürfte der stolzen finnischen Rallyeseele ebenfalls einen schmerzhaften Stich versetzen. Lappi musste sich hinter dem Hyundai-Duo Ott Tänak und Craig Breen einreihen. Für Breen war es der letzte Einsatz im i20 WRC, in Kürze soll ihn M-Sport als neuen Fahrer für 2022 bekanntgeben.

Allerdings wird sich Breen den Auftritt seines künftigen Arbeitgebers genau angeschaut haben, denn ohne Vorbereitungstests hatten weder Gus Greensmith noch Finnland-Frischling Adrien Fourmaux eine echte Chance. Mehr als die Plätze sechs und sieben waren nicht drin. Hinter ihnen wurde Rally2-Sieger Teemu Suninen (VW) Achter.

Thierry Neuville (Hyundai) ging wegen des Motorschadens, den er sich wegen eines defekten Kühlers am Samstagabend eingefangen hatte, am Sonntag nicht mehr auf die Strecke. Er bleibt zwar Dritter in der Weltmeisterschaft, hat nun aber auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Titel.

Bereits in zwei Wochen geht es mit der Rallye Katalonien (14. bis 17. Oktober) weiter, dann wechselt die Weltmeisterschaft wieder auf Asphalt. Die Rallye Finnland war der letzte Schottereinsatz der aktuellen WRC-Generation, die im kommenden Jahr von den neuen Hybrid-Modellen abgelöst wird.

Ergebnis Rallye Finnland 2021
1.Evans / MartinToyota Yaris WRC2:19:13.7
2.Tänak / JärveojaHyundai i20 Coupe WRC+0:14.1
3.Breen / NagleHyundai i20 Coupe WRC+0:42.2
4.Lappi / FermToyota Yaris WRC+1:02.3
5.Ogier / IngrassiaToyota Yaris WRC+2:54.4
6.Greensmith / PattersonFord Fiesta WRC+5:02.3
7.Fourmaux / CoriaFord Fiesta WRC+6:22.9
8.Suninen / MarkkulaVolkswagen Polo GTI R5+9:52.1
9.Östberg / EriksenCitroën C3 Rally2+10:07.8
10.Lindholm / HämäläinenSkoda Fabia Rally2 evo+10:52.8
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