Rallye Argentinien

Eine arbeitsreiche Nacht

Der erste Tag der Rallye Argentinien lief nicht für jeden Teilnehmer wie geplant. Viele Mechaniker waren anschließend bis spät in die Nacht damit beschäftigt, die Autos – oder was davon übrig war – für den Neustart nach Rally2-Reglement am Samstag wieder zu richten.

<strong>ES GAB VIEL ZU TUN:</strong> Für die Mechaniker gab es in der Nacht wenig Erholung

Mit jeweils nur zwei Wertungsprüfungen pro Tag, die stets zweimal befahren werden, präsentiert sich die diesjährige Rallye Argentinien so kompakt, dass auch das Bergen gestrandeter Rallye-Autos zwischen beiden Durchgängen zu einem echten Problem wurde – der Veranstalter ließ die WP nach der ersten Passage geschlossen, auch die weiten Entfernungen zum Service Park halfen den Crews nur bedingt.

 

Mads Östberg flog nach 16 Kilometern in der WP 2 von der Strecke, das war gegen 9.25 Uhr am Morgen. Sein demolierter DS3 WRC kehrte jedoch erst abends um 19.30 Uhr zu Citroën zurück. Beifahrer Jonas Andersson hatte das zweifelhafte Vergnügen, das Auto zehn Stunden lang bewachen zu dürfen, bis endlich die Mechaniker mit dem Anhänger eintrafen. Um 23 Uhr war die beschädigte vordere linke Seite des Turbo-Allradlers so weit gerichtet, dass er in den Parc Fermé einfahren konnte, berichtet BestofRallylive.

 

Ott Tänaks Fiesta R5 und der Hyundai i20 WRC von Dani Sordo, den ein Motorenproblem zum Stillstand gebracht hatte, trafen ebenfalls erst um 19.30 Uhr in Villa Carlos Paz ein. Trotz eines heftigen Abflugs in einer Senke hatte der Überrollkäfig des Ford den Einschlag schadlos überstanden – die Drive DMack-Mechaniker schlossen die Reparaturen um 1 Uhr in der Frühe ab.

 

Manche Hyundai-Mechaniker indes mussten mit 75 Minuten Schlaf auskommen, da sie heute morgen um 6.25 Uhr schon wieder zum Schraubenschlüssel greifen durften – obwohl der i20 von Thierry Neuville erst kurz vor Mitternacht den Service Park erreichte. Offizielle Ursachen für die Ausfälle der beiden koreanischen Autos: ein gebrochener Abgaskrümmer am Boliden des Belgiers und ein defekter Turboschlauch im Falle des Wagens von Dani Sordo. Beide Fahrer und Beifahrer hatten sich lange Zeit in der Pampa vertrieben und dabei aber allerhand neue Freundschaften geschlossen. Andreas Mikkelsen war in der WP 5 ausgerollt, als der Lichtmaschinen-Keilriemen absprang und mangels elektrischem Strom irgendwann die Einspritzung ihre Arbeit eingestellt hatte. Er kehrte um 21.30 Uhr in den Service Park zurück.

 

Als erster Fahrer musste Mikko Hirvonen am Freitag die Waffen strecken: Er hatte sich mit einer Wand angelegt, die aus dem Duell eindeutig als Sieger hervorgegangen war. Glück für den Finnen: Das Missgeschick war ihm nahe einer Kreuzung unterlaufen, sein Fiesta RS WRC konnte aus der Prüfung geschoben und von den M-Sport-Mechanikern bereits am Nachmittag geborgen werden. Trotz der drei Stunden, die ihnen das Reglement lediglich für die Reparatur der kompletten Heckpartie und den Tausch von Getriebe und hinterem Differenzial zustand, hatten sie vergleichsweise zeitig Feierabend. Es blieb sogar noch genügend Gelegenheit, auch die Frontscheibe und das Armaturenbrett aus- und wieder einzubauen, damit die Technischen Kommissare sich vom ordnungsgemäßen Zustand der Sicherheitszelle überzeugen konnten.

 

Allen Horror-Stories zum Trotz: Am Samstagmorgen standen alle Autos wieder am Start, als wäre am Vortag nichts gewesen …

 

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