Rallye News

"Druck geht mir auf die Nerven"

Er ist einer der drei Favoriten auf den WM-Titel. Im Interview erklärt Citroen-Pilot Sebastien Loeb die Situation kurz vor dem Start des WM-Finales in Wales.

<strong>WM-Favorit:</strong> Seb Loeb kann den Titel holen

In Spanien hast Du die Rallye im Regen verloren. Hast Du diese Enttäuschung mittlerweile verkraftet?

"Das habe ich sehr schnell hinter mit gelassen, schon in dem Moment, als ich den neuen Punktestand in der Fahrer-Weltmeisterschaft gesehen habe. Wenn ich mir immer wieder sagen würde, ich könnte jetzt mehr Punkte haben, dann müsste ich gleichzeitig daran denken, dass es auch weit weniger sein könnten. Wenn du das alles bedenkst, muss ich zufrieden sein. Außerdem waren die letzten Rallyes eben einfach von der Reifenwahl beeinflusst..."

 

Bisher bist Du dreimal in Wales gestartet. Wie schätzt Du diese Rallye ein? Fürchtest Du dort irgendetwas?

"Mir hat die Rallye schon bei meiner ersten Teilnahme 1999 gut gefallen. Ich kann das nicht wirklich rational erklären, aber für mich zählt sie zu den besten Rallyes. Die Prüfungen sind sehr schnell und bieten wenig Grip, aber es entstehen keine tiefen Spurrinnen. Man kann die ganze Breite der Straße nutzen und frei attackieren. Eigentlich muss man sich vor nichts fürchten. Klar, bei den Geschwindigkeiten die wir fahren, kann immer was passieren, aber nicht mehr, als bei anderen Veranstaltungen auch. Und der Nebel? Nun, wenn man führt, dann kann es ein Problem sein, weil es das Risiko erhöht. Aber wenn man aufholen muss, dann kann er ein Verbündeter sein. Bisher war ich nicht schlecht im Nebel."

 

In Wales werden beide WM-Entscheidungen fallen. Keine leichte Situation. Welche Taktik hast Du Dir zurecht gelegt?

"Das wird von der Situation in der Fahrerwertung abhängig sein. Momentan habe ich keinen wirklichen Vorsprung gegenüber meinen Konkurrenten. Das passt mir aber auch so, denn wenn Du in Führung liegst, beginnst du zu überlegen, wie du diese Führung halten kannst. Wenn du zu denken beginnst, setzt du dich schon unter Druck. Das geht mir auf die Nerven. Im Moment gibt es keine Frage: Ich muss Carlos und Petter schlagen. Wie schon in Spanien will ich gewinnen, wenn es notwendig wird, taktisch zu fahren, um auch noch den Titel in der Konstrukteurswertung für Citroen zu holen, dann muss das Guy Frequelin entscheiden. Aber wenn ich die beiden anderen Fahrer schlagen konnte, dann haben wir auch keine schlechte Position in der Teamwertung..."

« zurück