ADAC fordert Rücktritt

Druck auf Mosley wächst

Die Rücktrittsforderungen häufen sich. Nun hat auch der ADAC Max Mosley aufgefordert, seine Rolle bei der FIA zu überdenken. Doch der denkt nicht daran.

<strong>UNTER DRUCK:</strong> Mosley will bleiben, doch der Gegenwind wird heftiger

Max Mosley holt zum Gegenschlag aus. Die Zeitschrift "News of the World" will der FIA-Präsident wegen der Veröffentlichung des Videos vor Gericht zerren. Gleichzeitig lässt er feststellen, wer Auftraggeber des Spitzel-Auftrags war. Angeblich  habe eine englische Spezial-Agentur Mosley sieben Wochen lang beschattet. Sein Telefon sei abgehört und sein Computer von Hackern geknackt worden.

 

Trotz Veröffentlichung des pikanten Sex-Videos will Mosley nicht zurücktreten. "Wenn ich exzessiv schnell gefahren wäre oder das Alkohollimit überschritten hätte, hätte ich am gleichen Tag zurücktreten müssen. Aber ich war ein Opfer in einer hässlichen Konspiration", teilte Mosley in einem Brief dem ADAC mit. Der deutsche Automobilclub - durch seine 16 Millionen Mitglieder mit die stärkste Kraft in der FIA - hatte zuvor den Briten dazu aufgefordert, seine Position zu überdenken. 

 

ADAC: Mosley-Affäre darf FIA nicht belasten 


In einem Schreiben an Mosley hatte sich der ADAC ausdrücklich von den Ereignissen um dessen Person distanziert. Nach Ansicht des ADAC dürfe das Amt des FIA-Präsidenten, der weltweit über 100 Millionen Autofahrer repräsentiere, nicht durch eine derartige Affäre belastet werden. Aus diesem Grund wird dem FIA-Präsidenten nahe gelegt, „sorgfältig über seine Rolle in der Organisation nachzudenken.“

 

Nach Ansicht des ADAC werden sich die FIA-Gremien schnellstmöglich mit der Angelegenheit beschäftigen müssen, da auch der Weltverband der Automobilclubs ein massives Interesse daran haben muss, unbelastet von Affären seinen Aufgaben nachkommen zu können.

 

"Ich denke nicht, dass irgendetwas davon meine Arbeit, betreffend der Sicherheit im Straßenverkehr oder im Umfeld des Sports, beeinflussen sollte", so Mosley in seinem Schreiben an den ADAC weiter. "Ich denke, im 21. Jahrhundert sollten Erwachsene sich nicht um private, sexuelle Angelegenheiten von anderen kümmern, solange diese legal und harmlos sind."

 

Neben dem ADAC fordern auch mittlerweile der mehr als 50 Millionen Mitglieder zählenden amerikanischen Automobilclubs (AAA) und die königlich-niederländische Automobilvereinigung (KNAF) persönliche Konsequenzen von Max Mosley.

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