Rallye Sardinien

Doppeltes WM-Debüt für Frankreich

Premiere für zwei Franzosen auf der WM-Bühne: Zum ersten Mal stehen der Peugeot 208 T16 und der Citroën DS3 R5 in der Startliste eines WRC-Laufs.

Sébastien Chardonnet - Rallye Italien - Citroën DS3 R5
<STRONG>PREMIERE IN DER KÖNIGSKLASSE:</STRONG> Die Rallye Italien ist der erste WM-Lauf für den Citroën DS3 R5 ...

Die jüngsten Wettbewerbsfahrzeuge von Peugeot und Citroën, die im März und April homologiert wurden, treten beim sechsten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft auf Sardinien in der R5-Kategorie an. Italien stellt für beide Autos jedoch kein Neuland dar: Der Peugeot 208 T16 bestritt Mitte März in den Händen von Paolo Andreucci die Rallye Ciocco, der Citroën DS3 R5 wurde schon Anfang April von Rudy Michelini bei der Rallye Sanremo pilotiert.

 

Die Entwicklung der Rallye-Geräte fand praktischerweise parallel bei PSA Peugeot-Citroën statt. Die ersten Prototypen rollten 2012 aus den Werkshallen und nahmen ein intensives Testprogramm zwischen 2013 und 2014 in Angriff. Der Peugeot trat im vergangenen Jahr bei der Rallye Zypern als „Null-Auto“ in Erscheinung, währenddessen fuhr der DS3 R5 seinen ersten privaten Test.

 

Fahrer wie Craig Breen und Alexandre Bengué waren maßgeblich in die Entwicklungsphase involviert. Ursprünglich sollte die Homologation bereits zu Jahresbeginn erfolgen, aber die finale Abnahme durch den Automobilweltverband FIA fand dann doch etwas später als geplant statt.

 

Sébastien Chardonnet leistete Entwicklungsarbeit für Citroën: „Ich fuhr den DS3 R5 zum ersten Mal eine Woche nach der Rallye Monte Carlo“, berichtet der amtierende WRC3-Champion und „CitroënTop Driver 2013“. „Ich habe rund zehn Testfahrten – überwiegend Langstreckentests im Vorfeld der Rallye Sardinien – absolviert. Das ist mein erster Wettbewerb mit einem Allradfahrzeug.“

 

Ein Michelin bereifter Peugeot 208 T16 mit dem Iren Breen am Steuer hat bereits die Akropolis-Rallye im Rahmen der Rallye-Europameisterschaft gewonnen. An diesem Wochenende lenkt Kruuda den jüngsten Rallye-Boliden aus dem Hause Peugeot. Obwohl der Este über Bremsprobleme und zu hohe Motortemperaturen klagte, lag er bis zur letzten Prüfung am Freitag an der Spitze des WRC2-Feldes. Allerdings kosteten ein Unfall und eine dadurch gebrochene Aufhängung am 208 T16 Kruuda die Führung.

 

Sébastien Chardonnet hat ein klares Ziel vor Augen: so viele Kilometer wie möglich abspulen. Er soll mit dem Citroën DS3 R5, der auch auf Reifen von Michelin rollt, Erfahrungen für die anstehenden Rallyes in Polen, Finnland, Deutschland, Frankreich und Wales zu sammeln. Auf Sardinien kam er am Freitag trotz einer nicht optimalen Reifenwahl – er entschied sich für weiche Pneus – hinter vier deutlich stärkeren RRC-Fahrzeugen auf Platz fünf in der WRC2-Wertung ins Ziel. Bei den R5-Autos lag Chardonnet sogar in Führung.

 

Als nächstes R5-Fahrzeug darf sich die Rallye-Szene auf den Skoda Fabia freuen, der voraussichtlich Anfang 2015 homologiert werden soll. An der Entwicklung sind Esapekka Lappi, Jan Kopecky und Freddy Loix beteiligt.

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