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Diskussionen um Tabakwerbeverbot der Europäischen Union

Das von der Europäischen Union (EU) beschlossene Werbeverbot für Tabakwaren ab 2005 bleibt nach Ansicht von Experten für die großen Motorsportserien Formel-1 und Rallye-Weltmeisterschaft ohne große Folgen.

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"Bei der derzeitigen schlechten Wirtschaftslage blüht das Sponsoring sicher nicht. Wenn aber bis 2005 die Konjunktur wieder laufen würde, sollte es möglich sein, die Tabakindustrie zu ersetzen", sagte der ehemalige Jaguar-Teamchef Niki Lauda am Dienstag. "Wenn die Konjunktur nicht anspringt, wird es allerdings schwierig."

 

Auch Christian Geistdörfer, langjähriger Co-Pilot des früheren Rallye-Weltmeisters Walter Röhrl und heute im Motorsport-Sponsoring tätig, sieht kaum Probleme. "Die Teams werden die Tabakunternehmen substituieren durch Technologie- oder andere weltweit operierende Konzerne", ist Geistdörfer überzeugt. Außerdem arbeite die Tabakindustrie längst an alternativen Werbeformen.

 

Das vom EU-Ministerrat am Montag beschlossene Verbot gilt von 2005 an europaweit für Zigarettenwerbung in Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Internet. Auch das Sponsoring von Großveranstaltungen durch Tabakwaren-Hersteller wie bei Formel-1-Rennen ist betroffen. Das Tabakwerbeverbot ist schon lange Thema in der Formel 1. Neu ist nach dem EU-Beschluss lediglich, dass das Verbot spätestens am 31. Oktober 2005 in Kraft treten soll. Schon im Oktober vergangenen Jahres hatte der Internationale Automobil-Verband (FIA) für 2006 ein weltweites Tabakwerbeverbot im Motorsport angekündigt und einen Monat später eine entsprechende Resolution mit der Weltgesundheitsorganisation WHO verfasst.

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