WM 2012

Die technischen Neuheiten

Während die neue Version des Mini WRC noch bis Portugal auf sich warten lässt, haben die anderen Teams nachgelegt. Citroën baute einen fast neuen Motor, Ford verbesserte die Aerodynamik und Volkswagen ließ von Skoda ein neues Sachs-Fahrwerk homologieren.

<strong>VERÄNDERT:</strong> Skoda homologierte auf VW-Anweisung ein neues Sachs-Fahrwerk

Bei Skoda dürfte man nicht schlecht gestaunt haben, als die Anweisung aus Hannover kam, ein neues Sachs-Fahrwerk für den Fabia S2000 zu homologieren. Gelten doch die bisher eingesetzten Reiger-Dämpfer als Maßstab in der Szene. Doch Sachs ist Partner von Volkswagen-Motorsport und die Truppe rund um Kris Nissen bereitet ihren Einstieg in die Topliga generalstabsmäßig vor. So hat es Beobachter wenig verwundert, dass Sachs mit der Entwicklung eines Fahrwerks beauftragt wurde, dass später im Polo R WRC zum Einsatz kommt. Beim Debüt in Monte Carlo konnten erste wichtige Daten gesammelt werden, diese kommen bereits beim kommenden Test des Polo R WRC zum Tragen.

 

Die Konkurrenz beäugt das Treiben im VW-Service höchst interessiert. Längst ist klar, welcher Gegner sich in der blau-weißen Ecke in Stellung bringt, um ab 2013 die Rallye-WM aufzumischen. Entsprechend zügig und intensiv schreitet die Entwicklung bei den anderen Teams voran.

 

Citroën überarbeitete den brandneuen 1,6-Liter-Turbomotor, den Beobachter schon zu vor als das beste WRC-Triebwerk einstuften, nach nur zwölf Monaten von Grund auf. Über einen neuen Block, einen geänderten Zylinderkopf sowie eine neue Nockenwelle sind nur die wichtigsten Neuerungen. Dazu kommt eine modifizierte Kupplung samt Schwungscheibe. Im Frühjahr sollen Modifikationen am Fahrwerk folgen. Details dazu sind den wortkargen Franzosen nicht zu entlocken, vor allem wenn die Fragen von deutschen Journalisten gestellt werden. Der Respekt vor Volkswagen ist deutlich zu spüren.

 

 

Im Lager von Ford fällt vor allem die neue Spoilerlippe des Fiesta WRC auf. Sie soll für mehr Abtrieb an der Vorderachse sorgen, sowie dank geänderter Anströmung die aerodynamische Seitenstabilität des WRC verbessern. Manche Konkurrenten fragen sich jedoch, ob dieses gewaltige Anbauteil ins Reglement passt. Neben einem modifiziertem Vorderachsträger haben die Ford-Ingenieure ihre Hände zudem erneut am Zylinderkopf ihres 1.6l-Direkteinspritzers angelegt. Außerdem rücken die beiden Piloten rund 10 Zentimeter nach unten und hinten, um den Schwerpunkt noch weiter abzusenken. Wie Dauer-Wettbewerber Citroen will auch die Ford-M-Sport-Truppe im Frühjahr Neuerungen am Fahrwerk nutzen. Zuvor sollen "Back-to-Back"-Vergleichstest jedoch zeigen, ob wie sinnvoll man  dafür die begrenzte Anzahl an Nachhomologationen ("Joker") einsetzt.

 

Nur Mini startete bei der Monte ohne technische Modifikationen. Erst in Portugal will man die überarbeitete zweite Version des John Cooper Works WRC vorstellen. Nachdem sich die FIA dazu bereit erklärte, die Einschreibehürden in diesem Jahr deutlich niedriger aufzustellen, stehen den zahlreichen Neuhomologation am Mini (u.a. neuer Zylinderkopf, Frontschürze, Vorderachsträger, Fahrwerk) nichts mehr im Weg.

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