Rallye News

Die spanische Rallye-Fiesta...

Wilde Drifts an wilder Küste: Vor begeisterten katalanischen Fans treiben die WRC-Piloten ihre rund 300 PS starken Turbo-Allradler in spektakulärer Manier über die breiten, gewundenen Asphaltstraßen der Costa Brava.

<strong>Darf wieder ran:</strong> Freddy soll für Peugeot in Spanien Punkte holen

Nur nicht den Halt verlieren: Die Wertungsprüfungen der Rallye Spanien führen über verhältnismäßig breite Straßen mit harmonischen Kurvenkombinationen, auf denen die Piloten leicht einen guten Rhythmus finden können. Dank nur sehr weniger Belagwechsel bietet der raue Asphalt ein gleichbleibend hohes Grip-Niveau. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in den atemberaubenden Kurven-Geschwindigkeiten wider. Bei diesen extrem anspruchsvollen Verhältnissen kommt es vor allem auf einen äußerst akkuraten Aufschrieb an. Denn nur wenn die Fahrer wissen, in welchen Kurven sie durch das Einbeziehen der Gräben oder Seitenstreifen eine Abkürzung nehmen können, dürfen sie auf einen Vorteil bei der Jagd nach Zehntelsekunden hoffen.

 

Doch Vorsicht: Durch dieses ?Cutten? schaufeln die Piloten so viel Dreck auf die Straße, dass einzelne Sektionen spätestens bei der zweiten Durchfahrt nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Zustand gemein haben und das Grip-Niveau entsprechend sinkt. Hinzu kommt, dass es im Oktober selbst an der ansonsten so sonnenverwöhnten katalanischen Küste zu Niederschlägen kommen kann. Und wie der WM-Tross bei der ?Rallye Catalunya? im vergangenen Jahr hautnah erfahren durfte, halten die Straßenbedingungen in diesem Fall ganz besondere Herausforderungen für das fahrerische Talent und die Reifen bereit.

 

Nach der Pflicht folgt für Citroën die Kür: Der französische Michelin-Partner brachte am vergangenen Wochenende beide WM-Titel unter Dach und Fach. Entsprechend entspannt und motiviert gehen der frischgebackene Weltmeister Sébastien Loeb und sein Teamkollege Carlos Sainz die Aufgabe rund um Lloret de Mar an. Vor allem der spanische Lokalmatador hat sich einiges vorgenommen: ?Ich weiß, dass es nicht einfach wird, aber dafür ich kann völlig ohne Druck fahren?, so Sainz, der für das Saisonende seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Und ein schöneres Abschiedsgeschenk als ein Sieg bei seinem Heimspiel ? es wäre nach den Erfolgen in den Jahren 1992 und 1995 sein dritter ? dürfte es für den 42-jährigen zweifachen Weltmeister wohl kaum geben.

 

Als Spielverderber in dieser Beziehung könnte Ford fungieren: Spätestens nach seinem Sieg bei der Rallye Frankreich am vergangenen Wochenende ? seinem ersten auf Asphalt ? zählt Markko Märtin auch in Spanien zu den Favoriten. Besonderes Augenmerk sollten die Konkurrenten zudem auf François Duval richten: Gemeinsam mit seinem Teamkollegen stritt sich der Belgier auf Korsika lange Zeit um Platz eins, bis ein Motorschaden zu Beginn der dritten Etappe seinen Vorwärtsdrang stoppte. Quasi als Wiedergutmachung für diese herbe Enttäuschung peilt der 23-Jährige bei der Rallye Spanien mindestens einen Podestplatz an.

 

Ähnlich lauten die Ziele von Peugeot-Pilot Freddy Loix, der sich am kommenden Wochenende gemeinsam mit Marcus Grönholm auf Punktejagd begibt: ?Ich bin bereits sieben Mal in Spanien gestartet und fuhr dabei einige sehr gute Resultate ein?, so der Belgier. ?Bei den Veranstaltungen in Deutschland und auf Korsika habe ich in dieser Saison bereits bewiesen, dass ich mit dem 307 CC WRC auf Asphalt bestens zurechtkomme. Deshalb glaube ich, dass ein Platz unter den ersten Drei in Reichweite liegt.? In diese Regionen möchte auch der zweifache Weltmeister Grönholm vordringen, der in seiner Karriere bislang noch keinen Asphalt-Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft vorweisen kann.

 

Auch wenn der Titel bereits an Sebastien Loeb vergeben ist, will Petter Solberg bei den ausstehenden Rallyes noch einmal angreifen. "Obwohl die Meisterschaft entschieden ist, bin ich immer noch voll motiviert und will mein Bestes geben", so Petter. "Wenn man Markkos Performance in Korsika gesehen hat, müssen wir uns ganz schön anstrengen, um im Kampf um den Vizetitel mitreden zu können."

 

Skoda bestreitet am kommenden Wochenende seine letzte Rallye der laufenden Saison: Dabei hofft das tschechische Team auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie auf Korsika, als Armin Schwarz (Platz 8) und Toni Gardemeister (Rang 9) unter den Top-Ten einliefen. Jan Kopecky pilotiert in Spanien einen dritten Fabia WRC.

 

Mitsubishi nutzt die Rallye Spanien zur Weiterentwicklung des Lancer WRC04 unter Wettbewerbsbedingungen. Dazu setzen die ?Three Diamonds? ebenfalls drei Autos ein. Neben Gilles Panizzi, dem Sieger der beiden Vorjahre, greifen Gianluigi Galli und Daniel Sola ins Volant.

« zurück