WM 2016

Die Sache mit China

Die Weltmeisterschaft kehrt im kommenden Jahr nach China zurück, doch rundum glücklich sind die Teamchefs mit der Entscheidung nicht. FIA-Präsident Jean Todt hat zum großen Unmut den Kalender von 13 auf 14 Läufe erweitert. Das sorgt für Bauchschmerzen im Service.

<STRONG>FRANKREICH ODER CHINA?</STRONG> Beides, sagt der französische FIA-Präsident Jean Todt

Sollte man sich jetzt freuen, oder doch eher nicht? Die Verkündung der WM-Läufe 2016 sorgte am Ende für ein zartes Kopfschütteln in Reihen der Teams. Natürlich war man froh darüber, dass es endlich wieder einen Lauf in China geben wird. Der war von allen Seiten gefordert worden, vor allem Citroën machte den weiteren Verbleib in der Weltmeisterschaft davon abhängig. Doch die Erweiterung des Kalenders von 13 auf 14 Läufen sorgt für tiefe Sorgenfalten.

Bei Citroën und M-Sport ist das Budget schon jetzt bis aufs Äußerste angespannt, selbst bei Volkswagen ist man sich angesichts der drohenden Bußgelder wegen des Abgas-Skandals nicht mehr sicher, ob man das zusätzliche Budget ohne weiteres bekommen wird.

FIA-Präsident Jean Todt haben die vorgetragenen Sorgen jedoch kalt gelassen, er ließ vom Weltrat den Ausbau des Kalenders absegnen. Der seit Wochen kolportierte Aufstieg von China bei gleichzeitigem Rauswurf von Frankreich scheint den Franzosen angestachelt zu haben. Die getroffene Entscheidung ist auch ein deutliches Signal an alle WM-Beteiligten, wer weiterhin das Sagen über den Kalender hat. Da können Rallye-Kommission und WM-Promoter noch so viele Vorschläge einreichen und Argumente vortragen.

Nach dem ersten Schock scheinen die Teams die neue Situation langsam zu akzeptieren. „China ist ein neuer Markt für uns. Wir müssen versuchen, dort unsere Autos zu verkaufen, um dadurch das Budget für den WM-Lauf zu verdienen“, so M-Sport-Boss Malcolm Wilson.

Citroën-Teamchef Matton sieht dagegen das WM-Programm seiner Marke wackeln. „Für uns ist es nicht nur wichtig zu wissen, ob China nur ein Jahr dabei ist, oder langfristig. Das gilt auch für die Anzahl der Läufe. Haben wir nur im kommenden Jahr 14 Rallyes, oder wird das auch darüberhinaus so bleiben? Natürlich passen 14 Läufe nicht unseren Budgetplan und dieser Umstand könnte sich wirklich negativ auf unsere Wahl zwischen Rallye- und Tourenwagen-WM auswirken“, warnte der Belgier.

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