Rallye News

Die Reise ins Unbekannte

Seit 1996 siegte Michelin bei sämtlichen Premieren der neu in den Kalender der Rallye-WM aufgenommenen Läufe. Entsprechend ruhig geht man die Rallye Japan an.

<strong>Stark:</strong> Michelin hat seit 1996 jede WM-Premiere einer Rallye gewonnen

Als besonders erfolgreich erwies sich dabei Carlos Sainz, der als Ford-Pilot 1996 die Rallye Indonesien, 2000 die Rallye Zypern und im vergangenen Jahr mit Citroën die Rallye Türkei für sich entschied. 1999 sicherte sich Didier Auriol mit seinem Michelin-bereiften Toyota den Sieg bei der Rallye China. Citroën-Ass Sébastien Loeb legte 2002 den Grundstein zu seinem Rallye Deutschland-Hattrick. Und in diesem Jahr triumphierte Michelin- und Ford-Fahrer Markko Märtin bei der Erstausgabe der Rallye Mexiko.

 

?Wir freuen uns auf die bevorstehende Aufgabe?, erklärt Aimé Chatard, bei Michelin zuständig für den Rallye-Sport. ?Die Reise ins Unbekannte stellt für alle Beteiligten immer eine besondere Herausforderung dar. Vor allem, da in Japan ? wie auch bei den anderen Übersee-Läufen ? zuvor keine Testfahrten erlaubt sind. Zudem hat sich das Reifenreglement in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Als wir zum Beispiel 1999 erstmals mit WRC-Boliden im Rahmen der Rallye China antraten, existierten keinerlei Beschränkungen in puncto Anzahl der Reifen oder bei der Auswahl der Laufflächenprofile.? Das heutige Reglement jedoch erlaubt jedem Team pro WM-Lauf lediglich zwei unterschiedliche Profile und den einzelnen WRC-Piloten insgesamt nur 60 Reifen, wovon wiederum maximal 30 während der Veranstaltung eingesetzt werden dürfen.

 

?Aufgrund dieser Einschränkungen entwickeln wir unsere Reifen so, dass sie innerhalb eines breiten Spektrum optimal funktionieren?, fährt Chatard fort. ?Dabei kommt uns in Japan entgegen, dass die Streckenoberfläche weitgehend einheitlich ist und sich die zu erwartenden Außentemperaturen innerhalb eines recht kleinen Fensters von etwa zwölf bis 22 Grad Celsius bewegen. Nach unseren derzeitigen Informationen präsentiert sich der Schotter auf Hokkaido nicht übermäßig rau, so dass der Reifenverschleiß auf einem durchschnittlichen Niveau liegen sollte. Wir sind uns aber bewusst, dass wir diese Einschätzung vielleicht noch einmal überdenken müssen, sobald wir vor Ort sind.? Und wie beurteilt der Reifen-Experte die möglichen Niederschläge ein? ?Wenn es regnet, regnet es?, so Chatard. ?Daran können wir nun einmal nichts ändern. Spannend wird dann allerdings die Frage, wie sich die einzelnen Prüfungen verändern, wenn sie mehrfach gefahren werden.?

 

Seinen Partnern stellt Michelin in Japan den Michelin Z zur Verfügung, dessen offenes Profildesign den ?Wheel-Spin? ? also das Durchdrehen der Räder ? reduziert. Als 15 Zoll hoher Reifen besitzt er zudem eine hohe Reifenflanke, die grobe Unebenheiten und Löcher wegfedert. Darüber hinaus steht den Citroën-, Ford- und Peugeot-Piloten der etwas schmalere Michelin ZE16 zur Verfügung, der über ein noch offeneres Profildesign verfügt. Bei beiden Varianten können die Fahrer aus einem umfangreichen Angebot unterschiedlicher Laufflächen-Mischungen wählen. ?Wir werden das Profil unserer Pneus zudem mit Sicherheit immer wieder nachschneiden, um sie optimal den jeweils vorherrschenden und wahrscheinlich oftmals wechselnden Bedingungen anzupassen?, ahnt Tabellenführer Sébastien Loeb.

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