Vor jedem Lauf werden die Reifen an die jeweiligen Fahrer verlost. Durch dieses Prinzip wird die Bevorteilung einzelner Teilnehmer von vornherein ausgeschlossen – ein Prozess, den Michelin seit seiner Rückkehr auf die WM-Bühne 2011 unterstützt. Er funktioniert wie folgt: Alle Reifen, die für einen WM-Lauf zur Verfügung stehen, erhalten vor der Veranstaltung einen individuellen Strichcode und werden in verschiedene Pakete aufgeteilt. Bei der diesjährigen „Monte“ besteht ein solches Paket aus 82 Reifen.
Diese Pneus werden im Beisein eines FIA-Repräsentanten an die Besatzungen verlost. Normalerweise findet das Prozedere am Donnerstag vor der Rallye statt, aber in dieser Woche erhielten die Fahrer ihre Reifen bereits am Montag. So bekam beispielsweise der amtierende Champion Sebastien Ogier das Paket Nummer 6 für seinen Volkswagen Polo R WRC zugelost, sein Teamkollege Andreas Mikkelsen fährt mit Reifen aus dem Paket Nummer 1.
In der vergangenen Saison durften die Mechaniker einen weiteren Reifensatz für den Shakedown montieren. Die Pneus für den offiziellen Test zählen nun jedoch nicht mehr zum eigentlichen Kontingent. Das bedeutet, dass Michelin je Fahrer 20 zusätzliche Reifen – jeweils vier von jedem Typ – zum Saisonauftakt transportieren musste. Demzufolge lieferte der französische Premiumhersteller bislang 2.708 Pneus zur Rallye Monte Carlo. Am Donnerstag folgt eine weitere Lieferung für die WRC2- und Junior-WM-Starter.
Wetterexperten tippen auf wechselhafte Bedingungen bei der „Monte“ 2015. Somit spielt die Reifenwahl eine besonders wichtige Rolle bei dem Rallye-Klassiker – eine richtige oder falsche Entscheidung kann direkt über Sieg oder Niederlage entscheiden. Am Freitag und Samstag müssen die Crews im Servicepark in Gap ihre Pneus für jeweils zwei oder drei Wertungsprüfungen im Voraus bestimmen. Für die letzten drei WP am Sonntag fällt der Entschluss im Servicepark in Monaco.
Los geht es am Donnerstagabend mit zwei Prüfungen. Von den Crews ist dann bereits voller Körpereinsatz gefragt. Denn in der sogenannten „Tyre Fiting Zone“, die in der kleinen Stadt Puget-Théniers eingerichtet wurde, müssen sie ihre ausgewählten Reifen selber auf den World Rally Cars montieren ...