WM 2012

Die "Königin" ist zurück

Die kurze Winterpause ist wieder zu Ende: Gut zwei Monate nach dem Zieleinlauf der Wales-Rallye Großbritannien startet die Rallye-Weltmeisterschaft am kommenden Mittwoch in die neue Saison. In dieser vergleichsweise kurzen Zeitspanne hat die Königsklasse der Drift-Spezialisten ihr Gesicht maßgeblich verändert.

<strong>EINZIGARTIGES FLAIR:</strong> Das Fürstentum Monaco ist endlich wieder Schauplatz der Rallye-WM

Drei Jahre musste die Rallye-Weltmeisterschaft ohne ihr eigentliches Highlight auskommen, die Rallye Monte Carlo. Jetzt dürfen sich die vielen Fans vor Ort und vor den Fernsehbildschirmen freuen: In dieser Saison eröffnet die „Königin unter den Rallyes“ wieder den WM-Kalender – und hat viele ihrer traditionellen Eigenarten bewahrt. So werden die 1,6 Liter großen Turbomotoren bereits ab kommenden Mittwoch durch die Täler der See-Alpen röhren, wenn die beiden klassischen Wertungsprüfungen „Le Moulinon“ und „Burzet“ gleich zweimal auf dem Programm stehen.

 

Der Startort Valence beheimatet den Service-Park dabei bis Freitagmittag, dann zieht der Rallye-Tross mit Sack und Pack ins Mittelmeer-Fürstentum um. Am Samstagnachmittag sind je zwei Fahrten über den berühmten „Col de Turini“ (Moulinet – La Bollene Vesubie) und die WP „Lantosque – Luceram“ vorgesehen, die letzte Schleife ab 19.34 Uhr sogar bei Dunkelheit – Reminiszenz an die legendäre „Nacht der langen Messer“. Zum Finale folgt dann am Sonntagmorgen noch die auf 5,16 Kilometer verkürzte Überquerung des „Col de la Madone“. Sie bildet den Rahmen für die live im Fernsehen übertragene „Power Stage“, auf der die drei Schnellsten mit bis zu drei WM-Bonuspunkten belohnt werden.

 

Rallye-WM 2012: Viel Neues auch auf personeller Seite

 

Sowohl aus Fahrer- als auch aus Team-Sicht müssen sich die Fans mit Beginn der neuen Saison auf einige Veränderungen einstellen. So hat sich Abonnement-Weltmeister Sebastien Loeb seinen bislang stärksten Konkurrenten ins eigene Team geholt: Mikko Hirvonen wechselte nach sechs Jahren als Werksfahrer von Ford zu Citroën. Den Platz des 31-jährigen Finnen – mit 14 WM-Laufsiegen zweiterfolgreichster Fahrer im Starterfeld – nimmt künftig Publikumsliebling Petter Solberg ein. Der Norweger zählt mit 37 Jahren zu den Routiniers – und ist als Weltmeister von 2003 der letzte Champion vor Beginn der unglaublichen Erfolgsserie von Sébastien Loeb.

 

Solbergs Aufgabe im Werksteam von Ford ist klar definiert: Er soll den 26-jährigen Jari-Matti Latvala unterstützen, der auf den diesjährigen Titel angesetzt wird. Wie schnell er ist, hat der Finne in den vergangenen beiden Jahren bewiesen. 2010 schloss er die Saison als Vize-Weltmeister ab, im vergangenen Jahr setzte er die meisten WP-Bestzeiten und deutete damit das hohe Potenzial seines Ford Fiesta RS WRC an.

 

Als Werksteam Nummer drei geht Mini an den Start. Die vom britischen Spezialisten Prodrive entwickelten und eingesetzten John Cooper Works WRC auf Basis der Modellvariante Countryman konnten nach ihrem Debüt im vergangenen Jahr sowohl auf Schotterpisten als auch auf Asphalt mit durchaus konkurrenzfähigen Zeiten überraschen. Doch die Werksautos werden 2012 erneut nur ein eingeschränktes Programm bestreiten. Als Nummer-1-Fahrer steht der Spanier Dani Sordo fest, als zweiten WRC-Piloten für die Rallye Monte Carlo haben die Briten den Franzosen Pierre Campana benannt.

 

Salz in der Suppe: Die privat eingesetzten World Rally Cars

 

Neben den sechs reinen Werks-WRC dürfen sich die Fans der Rallye Monte Carlo auf elf weitere Exemplare dieser spektakulären Turbo-Allradler. So hat Citroën einen DS3 WRC für das aufstrebende Talent Thierry Neuville reserviert – der 23-jährige Belgier konnte im vergangenen Jahr mit zwei Laufsiegen in der IRC auf sich aufmerksam machen. Auch Ford-Partner M-Sport setzt auf den Nachwuchs und hat je einen Fiesta RS WRC für den pfeilschnellen Esten Ott Tänak und den wagemutigen Russen Evgeny Novikov reserviert. Den beiden Youngstern steht beim Saisonauftakt Altmeister François Delecour zur Seite. Der Monte-Sieger von 1994 gab im Vorjahr bei dieser Rallye sein Comeback, gewann eine Wertungsprüfung und wurde am Ende Fünfter. Weitere markante WRC-Starter: Martin Prokop, Henning Solberg und Matthew Wilson mit Ford Fiesta RS WRC und Armindo Araujo im Mini John Cooper Works WRC.

 

Im Fokus: VW-Werksfahrer Ogier in der S2000-Kategorie

 

Besondere Aufmerksamkeit genießt in diesem Jahr die Super 2000-Kategorie, in der sich Volkswagen Motorsport mit je zwei Skoda Fabia S2000 auf sein für 2013 terminiertes Werks-Engagement mit dem Polo R WRC vorbereitet. Am Steuer: Frankreichs neuer Superstar Sébastien Ogier, in der vergangenen Saison noch fünffacher WM-Laufsieger und bei Citroën Teamkollege von Sébastien Loeb. Bei der Monte steuert der 22-jährige Niederländer Kevin Abbring den zweiten Skoda.

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