Die künstlich angelegte „Special Stage“ liegt nahe eines Hotelkomplexes auf einem gut 15 Hektar großen Feld und besitzt die doppelspurige Form einer großen Acht – inklusive Brücke, einer Carrera-Bahn nicht unähnlich. Sie kam erstmals 2009 zum Einsatz und dient abseits der Rallye Polen auch als Fahrschulgelände oder beherbergt die unterschiedlichsten Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen.
Weltweit bekannt wurde sie 2009, als Jari-Matti Latvala als Ford-Werksfahrer dort seinen zweitplatzierten Focus RS WRC nur wenige Meter vor dem Ziel der Rallye in den Leitplanken zerschellen ließ – und mit einer zerstörten Lenkung den sicher geglaubten und für Ford so wichtigen Doppelsieg wegwarf. „Das ist die schlimmste Erinnerung meines Lebens, nicht nur meiner Rallye-Karriere“, schaudert es den Finnen noch heute. „Ich bin vor Enttäuschung und Wut auf mich selbst in Tränen ausgebrochen. Ich kann mich noch gut an die tröstenden Worte der Fotografen erinnern, die mich vor Ort aufheitern wollten.“
Wenig verwunderlich, dass es Latvala am Donnerstag beim ersten Übergang über die von Tribünen gesäumte Zuschauerprüfung etwas vorsichtiger angehen ließ …
Die Arena von Mikolajki wird an jedem einzelnen Rallye-Tag gefahren: am Donnerstag um acht Uhr abends, am Freitag und Samstag jeweils um 22 Uhr und damit kurz vor dem allabendlichen Konzertereignis. Am Sonntag kommt sie sogar noch einmal vor der Power Stage zum Einsatz.
Auch auf der Strecke ist regelmäßig etwas los – so erkämpfte sich zum Beispiel Sebastien Ogier sowohl am Donnerstag als auch am Freitag jeweils die Führung in der Gesamtwertung bei dieser Show-Disziplin zurück. „Anders als auf den ,echten‘ Wertungsprüfungen bietet die Strecke sehr viel Grip, ich kann dort richtig angreifen“, so der Titelverteidiger.
