Rallye Schweden

Deutliche Steigerung von Wiegand

Zufriedenheit bei Skoda Deutschland. Sepp Wiegand und Co Frank Christian holen in Schweden den dritten Rang in der WRC2. Doch vor allem die steile Lernkurve der beiden Youngster hat die Verantwortlichen beeindruckt.

<strong>BOGEN RAUS:</strong> Am Ende der Rallye Schweden wusste Sepp Wiegand, wie man auf Schnee und Eis fahren muss

"Jetzt habe ich den Bogen raus", zeigt sich Sepp Wiegand im Ziel der Rallye Schweden doch zufrieden. Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten erringt er am Ende wichtige 15 Punkte für die WRC2-Meisterschaft. „Ich brauche mehr Erfahrung auf Eis und Schnee. Um ehrlich zu sein hatte ich eigentlich keine Chance auf den ersten oder zweiten Platz“, erläuterte der 22-jährige. "Wir haben später einen guten Speed gefunden, aber es machte dann keinen Sinn mehr, zu viel zu riskieren, weil wir punkten wollten. Wir haben viel gelernt und ich bin glücklich mit dem, was wir erreicht haben. Es ist ein gutes Resultat für die Weltmeisterschaft."

 

Wieder einmal bewies sich, dass der direkte Wettbewerb auch im Rallyesport die beste Schulstube ist. Dabei kamen Wiegand und Co Frank Christian nach einem Sondertraining bei John Haugland durchaus „warmgefahren“ zu ihrer ersten ‚Schweden’. Trotzdem mussten sie speziell am Freitag und auch noch am Samstagvormittag erkennen, dass der extrem hohe Speed und die vielen Rhythmuswechsel beim Winterklassiker mit keiner anderen Rallye in ihrer jungen Karriere vergleichbar sind. Da halfen selbst die frischen Eindrücke von ihrem Klassensieg bei der ebenfalls winterlichen Rallye Monte Carlo Mitte Januar nur wenig.

 

Erst nach einigen kleineren Umbauten am Setup des Fabia S2000 und einigen größeren (Erfahrungs-)Sprüngen im Kopf konnten Wiegand/Christian die Zeiten der vor ihnen platzierten WRC2-Konkurrenten mitgehen – und ließen dabei sogar ein paar der deutlich stärkeren WRC hinter sich. „Um richtig schnell zu sein, fehlte mir zu Beginn das Selbstvertrauen“, bekennt Wiegand. Die Zeiten belegen seine Selbsteinschätzung: Wurden Prüfungen zweimal gefahren, war der Skoda-Pilot oft bis zu einer Sekunde pro Kilometer schneller – und das bei teilweise schlechter gewordenen Pisten. Auch Copilot Frank Christian brummte anfänglich im wahrsten Sinne des Wortes der Schädel: Heftige Kopfschmerzen in Folge eines Infekts sind nicht unbedingt förderlich für punktgenaue Ansagen im Bruchteil einer Sekunde. Aber mit fortschreitender Genesung klappte das zunehmend besser.

 

"Nach dem Superergebnis bei der Rallye Monte-Carlo eine weitere starke Leistung des talentierten Sepp Wiegand", zeigt sich Nikolaus Reichert, Sportchef bei Skoda Deutschland zufrieden. "Bei seinem ersten Einsatz auf dieser schnellen Rallye mit durchgängig Eis und Schnee hat er sich in einem anspruchsvollen Konkurrenzumfeld mit einem dritten Platz in der Klasse hervorragend geschlagen. Schließlich waren auch in der WRC2-Meisterschaft nur zwei Fahrer schneller als Sepp: Beide haben ihm viele Jahre Erfahrung - der eine sogar bereits 19 WM-Läufe - voraus. Gezeigt hat sich vor allem, dass unsere solide Aufbauarbeit Früchte trägt. Dazu zählt insbesondere ein spezielles Eistraining beim Rallye-Urgestein John Haugland. Am meisten hat mich die steile Lernkurve bei Sepp beeindruckt, die sich klar aus den Zeitdifferenzen zwischen den ersten und zweiten Durchgängen der jeweiligen Wertungsprüfungen ableiten lässt. Wir sind gespannt auf die Rallye Portugal."

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Schweden ...

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